Filderauffahrt: Umfahrungswunsch wiederbelebt

Stuttgart-Hedelfingen/Wangen … Die anstehende Fortschreibung von Regionalverkehrs- und Bundesverkehrswegeplan hat in Hedelfingen und Wangen den Wunsch nach einer Verkehrsentlastung der Ortskerne wiederbelebt. Die Beiräte beider Stadtbezirke votierten jetzt mehrheitlich für eine direkte Tunnelverbindung zwischen B 14 und den Fildern.

Seit Jahrzehnten wird zwischen Neckar und Fildern über eine Umfahrungsstraße diskutiert. Stichwort: B 312. Nachdem die rot-grüne Bundesregierung das Projekt aus dem Bundesverkehrswegeplan gestrichen hatte, legten auch hartnäckige Befürworter der Umfahrung das Thema mehr oder weniger zu den Akten. Doch im Zuge der anstehenden Fortschreibung des Regional- und des Bundesverkehswegeplans ist es zurückgekehrt auf die kommunalpolitische Bühne.

Feinstaub neues Argument

In Wangen hatte die CDU einen umfangreichen Antrag gestartet (WILIH 10.2.2016), in Hedelfingen beschäftigten sich Union und Freie Wähler in zwei gemeinsamen Anträgen mit der Thematik. Ein Antrag zielt auf eine Prüfung des Verkehrsaufkommens im Bereich der Rohrackerstraße. Als neues Argument wird die Feinstaubbelastung in die Diskussion eingeführt.

Aus stadtbezirklicher Sicht ist eine möglichst weitgehende Entlastung von Ortsdurchfahrten ein besonders attraktives Ziel. Demenstprechend favorisieren die Umfahrungsbefürworter die aktuelle Planvariante mit einem Tunnel von der Brendle-Kreuzung in Wangen hinauf auf die Fildern. Cleverer Hintergedanke der Lokalpolitiker: Da es sich um eine Verbindung zwischen zwei Bundesstraßen (B 14 und B 27) handeln würde, müsste der Bund das Projekt finanzieren.

Jeweils sechs Pro-Stimmen

Traditionell sehen Umweltschützer jede zusätzlich Straße kritisch. Deshalb ist auch in der nun neu belebten Debatte nicht mit Einstimmigkeit zu rechnen. Und so kam es in beiden Bezirksbeiräten: In Wangen sprachen sich sechs Bezirksbeiräte von CDU, SPD und Freien Wählern für sowie drei von Grünen und SÖS-Linke-Plus gegen eine neue Filderauffahrt aus. In Hedelfingen setzten sich die Antragsteller mit sechs zu zwei durch.

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