Grenzfragen

Gehört der Lederberg zum Stadtbezirk Hedelfingen, dem er verwaltungsmäßig zugeordnet ist? Oder eher zu Heumaden, an das er angrenzt, das aber zum Bezirk Sillenbuch gehört?

Jedem Sillenbucher, der einen Abend erleben möchte, den er fortan als unvergesslich bezeichnen wird, sei empfohlen, sich zu alteingesessenen Hedelfingern an den Stammtisch zu setzen und genau diese Frage aufzuwerfen. Vielleicht besteht aber bald Gelegenheit für eine Gegeneinladung. Dann könnten die Hedelfinger mit den Sillenbuchern klären, wer denn nun dafür zuständig ist, dass der Bus im Stau steht – und wo. Den Fahrgast, der auf seinem morgendlichen Weg auf die Geduldsprobe gestellt wird, dürfte vermutlich egal sein, in welchem Verwaltungsbezirk er zu ahnen beginnt, dass er seine Stadtbahn verpassen wird. Den Sillenbucher Bezirksbeiräten hingegen nicht. Jedenfalls nicht denen, die der CDU-Fraktion angehören. Die hat nämlich nach Studium des Stadtplans auf einen Fauxpas hingewiesen: Als ein Verkehrsplaner der Gesamtstadt Stuttgart jüngst in Hedelfingen Pläne vorstellte, zu deren Zielen nicht nur, aber auch die Stauvermeidung und Busbeschleunigung zählen, da hat er unter anderem eine Ampel an einer Stelle der Filderauffahrt (in diesem Falle eher: Abfahrt) vorgeschlagen, die gerade noch auf Sillenbucher Markung liegt. Für Sillenbuchs sonst eher zurückhaltenden Bezirksvorsteher nach eigenem Bekunden ein Grund, „mit seiner ganzen Amtsautorität” auf das Sillenbucher Mitspracherecht zu pochen. Der daraufhin angeblich „hoch zerknirschte” Planer soll nun seine Vorschläge auch noch einmal in Sillenbuch auf den Prüfstand stellen. Sonst gibt’s von dort kein grünes Licht für die Ampel.

Rundgeschaut … Die Seite 3 Kolumne aus dem WILIH … 12.4.2017