Landschaftsraum Filder – „Apfelkernturm“ an der Schwende?

Stuttgart-Heumaden … Betrachtet man den „Landschaftsraum Filder”, ist Sillenbuch ein weißer Fleck auf der Landkarte. Das soll sich ändern, wenn es nach der Lokalen Agenda, Stadtplanern und dem mit der Entwicklung von Konzepten beauftragten Büro Planstatt Senner geht. Sie schlagen einen Aussichtsturm auf der Schwende vor.

Der „Landschaftsraum Filder” beschreibt einen 154 Quadratkilometer großen Lebensraum von mehr als 200.000 Menschen rund um Stuttgarter Messe und Flughafen. Als prominentere Projekte im WILIH-Land haben zum Beispiel der Panoramaweg mit Aussichtspunkt nördlich der Ostfilderner Parksiedlung, der  Fildermarkt im Juni 2013 sowie Bernadette Hörders Kunstwerk „Verbindung” im Scharnhauser Park eine gewisse Ausfmerksamkeit erlangt. Und nun soll also ein Aussichtsturm in Heumaden hinzukommen.

An der Schwende gestatte ein Aussichtsturm beste Ausblicke zum Neckartal wie zur Filder, lobte Wolfgang Maier den Standortvorschlag der Lokalen Agenda. Der Stuttgarter Stadtplaner beschrieb aber auch die finanzielle Zwickmühle. Die Gesamtkosten von 233.000 Euro teilen sich nämlich prinzipiell der KAF (148.000 Euro) und der Regionalverband Stuttgart (85.000 Euro). Allerdings finanziere der Regionalverband nur Endpunkte – was die Schwende nicht wäre – und der Kommunalverband nur Maßnahmen, die von der Region cofinanziert werden. Als KAF-Mitglied, so Maier weiter, müsse die Stadt Stuttgart aber bis Januar 2017 wissen, welche Mittel für den Doppelhaushalt 2018/19 vorzusehen seien.

Wie der Turm aussehen könnte? Wie ein Apfelkern, aus Holz gebaut und rund zwölf Meter hoch. So beschrieb ihn Hendrik Haußmann vom Planungsbüro Planstatt Senner. Bei den Bezirksbeiräten lösten die Entwürfe weder Begeisterung noch Entsetzen aus. Alle Fraktionen schlossen sich dem Vorschlag der Lokalen Agenda an, an die mit Einverständnis ihres Sprechers Eckhard Philipsen das Projekt nun wieder verwiesen wurde.

Ein Punkt bleibt allerdings offen: Da für den „Apfelkernturm” 400 Quadratmeter landwirtschaftlich genutzter Fläche zur Verfügung zu stellen sind, seien „extreme Interessenkonflikte” mit den betroffenen Landwirten zu erwarten, warnte Klaus Wais. Der Ortsobmann für die Landwirtschaft im Sillenbucher Bezirksbeirat forderte deshalb eine frühzeitige Einbeziehung der Landwirtschaft und möglicherweise Kompensationsangebote.

Mehr hierzu im WILIH vom 30.3.2016 – ab 29.3.2016 auf dieser Seite im ePaper Archiv.

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