Rundgeschaut 13.4.2016

Plastiktütenalarm

Seit dem 1. April – und das ist kein Aprilscherz – sind die Bundesbürger aufgerufen, einen neuen Weg zur (Teil-) Rettung ihrer Welt zu beschreiten. Sie sollen nämlich darauf verzichten, ihre eingekauften Waren in Plastiktüten verpacken zu lassen, um sie am Arm schlenkernd nach Hause zu tragen. Oder sie sollen dafür bezahlen. Kommt ja gar nicht in die Tüte, wird sich der eine oder andere Konsument sagen. Aber das wird nichts nützen. Viele Händler haben sich schon darauf eingestellt und kassieren. Fünf bis dreißig Cent sind wohl üblich, war nach ersten Marktrecherchen zu lesen. Auch wenn die Tütengebühr offiziell nun doch erst später eingeführt werden soll. Es sind wohl noch einige Punkte zu klären. Wie zu vermuten ist, wird die Umsetzung der betreffenden EU-Richtlinie einen Wust von Bürokratie mit sich bringen. Und das muss natürlich erst mal alles eingetütet werden. Also bleibt es noch eine Weile im Ungewissen, wie wir unser Gewissen nach dem Einkauf Tütchen für Tütchen entlasten. Jedenfalls muss die Zahl der Plastiktüten nach dem Willen der europäischen Weltretter deutlich reduziert werden. Das Problem ist nämlich, dass die bequemen Transportbehältnisse, wenn sie irgendwo in der Pampa liegen, noch hunderte Jahre dort bleiben, bis sie verrotten. Aber das werden wir alle sicher nicht mehr erleben. Deshalb müssen wir handeln. Heißt: Statt bisher 70 Tüten pro Jahr soll jeder von uns nur noch 40 verbrauchen. Und wenn der Grenzwert erreicht ist? In Feinstaub-Stuttgart ahnt man, was dann passiert. Es gibt Alarm! Plastiktütenalarm!