Stadt baut Spielfläche neben einem Spielplatz – Rutsche in den Sand gesetzt

Stuttgart-Sillenbuch … „Es ist noch kein Container aufgestellt, aber schon wird dort ein Kinderspielplatz gebaut”, wunderte sich am vorigen Donnerstag ein Riedenberger WILIH-Leser über eine Bautätigkeit auf dem Areal neben dem Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG), auf dem demnächst ein Containercamp für bis zu 108 Flüchtlinge errichtet wird.

In der Tat: Drei Mitarbeiter einer Firma für die Montage von Spielgeräten bauten auf einer frisch angelegten Sandfläche gerade eine Kinderrutsche ein. Einer der Monteure brachte seine Verwunderung über den Standort zum Ausdruck: „Da drüben ist doch schon eine Rutsche”, zeigte er zum Spielplatz an der Wiesenäckerstraße. Sein Kollege kommentierte: „Und wir zahlen!”

WILIH bat bei der Stadt Stuttgart um eine Erläuterung. Stadt-Sprecher Sven Matis argumentierte mit der Belegungszahl „ab 100 Plätzen”. An derartigen Standorten seien „kleinere Kinderspielbereiche für die Flüchtlingskinder auf dem Areal (oder unmittelbar daneben) gängiger, adäquater und bewährter Standard.” Offenbar wird mit zweierlei Maß gemessen, denn bei der Hedelfinger Turnhalle, in der ebenfalls über 100 Flüchtlinge untergebracht werden können, gibt es keinen Spielbereich für Kinder.

„Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Stadt bei der Unterkunft in der Gorch-Fock-Strasse 32 nicht einmal eine Spielecke, geschweige denn einen Raum für Hausaufgabenbetreuung, für die Kinder vorsieht, am GSG aber nach Vorschrift einen Spielplatz erstellen lässt, der in unmittelbarer Nähe bereits vorhanden wäre”, wundert sich Eva Dessecker, die Sprecherin des dortigen Flüchtlingsfreundeskreises.

Mehr hierzu im WILIH vom 23.3.2016 – ab 22.3.2016 auf dieser Seite im ePaper Archiv.

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