„Was tun“ von Lutz Hübner – Kulissenschieber auf neuen Wegen

Kulissenschieber Ostfildern Was tun Premiere 13.2.2016OstfildernDas Theaterkollektiv „Die Kulissenschieber” beschreitet mit seiner neuen Produktion erstmals neue Wege und erarbeitet mit dem Regisseur und Theaterpädagogen Tobias Metz das Stück „Was tun” von Lutz Hübner als tragisch-komische Performance über das Existieren und Scheitern und von Lebensentwürfen. Der Regisseur arbeitet hierbei stark mit den Gedanken und den Empfindungen der Spieler und lässt sie auf die Figuren Einfluss nehmen. Premiere ist am 13. Februar.

In einem offenen Spielsystem, in dem die Spieler permanent auf der Bühne sind, verstärken und bedingen sich die Beziehungen der Figuren in hohem Maße und werden dadurch verstärkt und multipliziert. Die episodenhafte Struktur erzählt von unterschiedlichen Menschen an einem Samstagabend. Alle haben mehr oder weniger miteinander zu tun, und die Begegnungen lösen unterschiedliche Vorgänge aus, die von großer Relevanz für die Lebensentwürfe der Figuren sind: Ein Ehepaar hat Besuch von einem alten Freund mit seiner Partnerin. Die Stimmung ist ausgelassen und fröhlich. Plötzlich kommt auf, dass der Besuch auf dem Weg in einen Swinger-Club ist. Das führt schließlich zum Rauswurf der Freunde und zum Ehekrach der Gastgeber.

Währenddessen bereitet sich eine Frau auf eine Pressekonferenz mit einem DGB-Urgestein vor, um gegen ihre Entlassung zu protestieren. Zur Pressekonferenz erscheinen allerdings nur die Schwester und eine Redaktions-Praktikantin, anstatt des erwarteten Redakteurs – die Konferenz endet in einer Farce. Kurz darauf laufen die Vorbereitungen zu einem literarischen Salon, zu dem der Redakteur und sein Partner sowie das Ehepaar erwartet werden. Der Partner des Redakteurs, ein gescheiterter Schauspieler, soll einen Text rezitieren. Der allerdings leidet an überzogenem Lampenfieber und gerät durch den Auftritt völlig aus den Fugen. Er wiederum trifft auf der Flucht vor sich selbst und seinem illoyalen Partner auf das Swingerpärchen und macht ihnen ein unmoralisches Angebot.

Regisseur Tobias Metz arbeitet mit performativen und postdramatischen Ansätzen und bindet seine Schauspieler stark in die Entwicklung der Figuren ein. Das Ergebnis ist eine dichte und energetische Erzählweise, die die Figuren in ihrer Zerbrechlichkeit zeigt, sie aber gleichzeitig umso sympathischer macht, da sie uns irgendwie vertraut erscheinen. Tobias Metz war lange Jahre am Jungen Ensemble Stuttgart, am Salzburger Landestheater und der WLB Esslingen engagiert. Seit drei Jahren ist er als Regisseur, Theaterpädagoge und Lehrbeauftragter tätig. „Was tun” ist seine erste Inszenierung bei den Kulissenschiebern. Eine Fortsetzung der Arbeit in der nächsten Spielzeit ist geplant, ein neues Stück steht hingegen noch nicht fest.

Premiere: 13. Februar, 20 Uhr. Vorstellungen: 14. Februar, 30. September, 1. und 2. Oktober, jeweils 20 Uhr im Theater an der Halle in Nellingen. Eintrittskarten zu 12 bzw. 9 Euro gibt es via www.kulissenschieber.de oder Telefon (0711) 413881. Foto: Kulissenschieber.

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