1.677 Treffer – Wo liegt der Hund begraben?

Wer auf der Webseite der Stadt Stuttgart etwas sucht, muss mitunter um die Ecke denken können. Denn eine vermeintlich klar formulierte Angabe im Suchfeld der Stadtseite kann mal zu gar keinen, mal zu unerwarteten „Treffern” führen. Gibt man beispielsweise genau die Suche nach „Informationen für Hundebesitzer“ (in Anführungszeichen) ein, erhält man leider gar keine Treffer. Lässt man die Anführungszeichen weg, wird ein abendfüllendes Informationsprogramm geboten: stolze 1.677 Treffer (zum Zeitpunkt der Recherche für diesen Beitrag). Das schauen wir uns doch mal an – Lesen bildet. Gleich der erste Treffer interessiert: „Informationen zur Beseitigung von Abwasser”. In dem dort angebotenen Wasserhaushaltsgesetz ist unter anderem zu lesen: „Abwasser ist das durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch in seinen Eigenschaften veränderte Wasser und das bei Trockenwetter damit zusammen abfließende Wasser (Schmutzwasser).” Wer im weiteren Textverlauf wertvolle Hinweise zum Gassigehen und Beinchenheben erwartet, wird aber enttäuscht. Also zurück zur Suchmaske! Treffer Nummer Zwei sind aktuelle Informationen zum Jugendrat: Was hat er erreicht, was sind seine neuen Projekte, welche Meinung hat er? 45 Fundstellen weist die Stadtseite aus, ganze fünf davon aus diesem Jahr. Am ehesten mit Hunden dürfte noch der Bericht über eine Let’s putz-Aktion am Max-Eyth-See zu tun haben?! Nein, die Hinterlassenschaften von Picknickern sind wohl das größte Problem, liest man. Wo also ist der Hund begraben auf der Homepage der Landeshauptstadt? Die am Grundsätzlichen interessierten Leser rufen jetzt Treffer Nummer Drei auf: „Wahl des Gemeinderats”. Dort erfäht man zwar, wie Kumulieren und Panaschieren funktioniert. Aber kein Wort zu Leinenzwang, Hundekotbeuteln und Co. Auf der zweiten Seite der Suchergebnisse finden sich jede Menge Datenschutzinformationen – nämlich von Jobcenter, Stadtmessungsamt, Baurechtsamt, Standesamt, Staatsangehörigkeitsbehörde und Ausländerbehörde. Vielleicht von Interesse für arbeitslose Hundebesitzer mit Migratioshintergrund, die ein Grundstück besitzen und zur Eheschließung ihren Wauwau ins Trauzimmer mitnehmen wollen? Hoffnung macht da vielleicht ein Hinweis auf einer Folgeseite – auf den Tag der Digitalisierung und des Informationsmanagements am 17. Oktober. Dort lesen wir: „Digitalisierung bestimmt unseren Alltag. Wir können uns ein Leben ohne die vielen Möglichkeiten, die uns die Digitalisierung bietet … kaum mehr vorstellen.” Stimmt! Wenn die Suche nicht auf Abwege führt.


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