Wie kann Stadtplanung Einsamkeit entgegenwirken?

Stuttgart-Wangen … Einsamkeit kann viele Ursachen haben. Eine davon kann das Lebensumfeld sein. Wichtiger als die Wohnform ist dabei die Gestalt des Wohnortes. Stadtplanung kann somit auch auf das Einsamkeitsgefühl von Menschen Einfluss nehmen. Wenn auch nur bedingt. Welche Möglichkeiten Stadtplaner haben, wurde am Beispiel von Wangen im Rahmen einer Masterarbeit untersucht. Die Ergebnisse wurden kürzlich dem Wangener Bezirksbeirat vorgestellt.

Wirkt eine dichte Bebauung und eine hohe Bevölkerungsdichte der Einsamkeit entgegen? Nicht unbedingt, meint Salome Schwarz. In ihrer Masterthesis hat sie sich nicht allein anhand der Theorie mit dem Phänomen „Einsamkeit in der Stadt” befasst, sondern sich den Stadtbezirk Wangen daraufhin genauer angeschaut. Dabei hat sie zehn „Bausteine” gefunden, mit denen sich Einsamkeit entgegenwirken lässt. Das sollte eine Stadt bieten:

  • formelle und informelle Begegnungen
  • konsumfreie, niederschwellige, nicht-stigmatisierende Angebote
  • Durchmischung von Nutzungen
  • öffentliche, nicht-öffentliche und private Bereiche
  • Fußläufigkeit und Barrierefreiheit
  • Durchmischung aller Bevölkerungsgruppen
  • erlebbare und einladende Gebäude
  • aktive und passive Teilhabe
  • Selbstbestimmung der Bevölkerung und Identität des Ortes
  • integrierte Unterstützungsangebote.

Für Wangen hat Schwarz ein „Zentrum” näher unter die Lupe genommen, das Areal rund um den Aldi-Markt an der Ecke von Inselstraße und Ulmer Straße. Hierfür hat die Masterstudentin einen Entwurf gefertigt, der eine große Quartiersgarage über dem Gebäude und den Parkplätzen von Aldi vorsieht. Neben einer identitätsstiftenden auffälligen Gestaltung erhofft sich Salome Schwarz davon auch eine Entlastung des ruhenden Verkehrs in Wangen.

Damit nicht genug. Den strengen Gebäuderiegel um das FiZ würde sie gerne aufbrechen und dem Bestandsgebäude einen Dachgarten spendieren. Neben dem FiZ könnte, so ein weiterer Vorschlag, auf dem Dach des bestehenden Shopgebäudes moderne Spiel- und Sportflächen für alle Generationen entstehen. Da durch die Quartiersgarage zahlreiche Parkplätze verzichtbar werden, ließen sich im hinteren Teil des heutigen Aldi-Parkplatzes Wohnungen plus Begegnungs- und Versorgungsangebote verwirklichen. Zur Arrondierung werden Grünflächen mit hoher Aufenthaltsqualität empfohlen.

Salome Schwarz versteht ihre Ideen als einen Beitrag gegen Einsamkeit. Dass die Realisierung schwierig sein dürfte, gibt sie zu. Dennoch: Als Impuls für eine Stadtplanung, die den einsamen Menschen in den Blick nimmt, seien solche Gedanken wichtig, ist sie überzeugt. Die Wirkung von Stadtebau sei nicht zu unterschätzen.


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