Wir leben in einer Welt voller Welten

Die Zeit, in der es nur eine Welt gab, ist lange vorbei. Nicht nur in der Medienwelt kursieren immer mehr Welten. Einen Anstoß zu dieser Entwicklung mag der Begriff „Dritte Welt” gegeben haben. Heute wird er so gut wie gar nicht mehr gebraucht. Wahrscheinlich haben sich inzwischen alle Dritte Welt-Läden zu Eine Welt-Läden umbenannt. Oder schlicht zu Weltläden. Welten gibt es heute in vielen Bereichen (Begriffswelten). Je nach Lebensalter finden wir uns in Babywelten, Jugendwelten, Erwachsenenwelten, Berufswelten, Freizeitwelten oder Seniorenwelten zuhause. Selbstständige leben häufig in ihren Geschäftswelten, Vereinsmeier in Vereinswelten. Je nach bevorzugter Mobilitätsform bewegen sich die Menschen gerne in Fahrradwelten, Rollerwelten oder Autowelten. Die Zahl der Sportwelten und Reisewelten erscheint unendlich groß – eigentlich könnte man hier schon von einem Weltall sprechen. Daheim in den eigenen vier Wänden leben die Menschen ihre Träume in Schlafwelten, Badwelten und – zusammenfassend – in Wohnwelten. Sollten ihre Wohnungswelten oder Hauswelten über Entsprechendes verfügen, darf in Balkonwelten, Terrassenwelten oder Gartenwelten weiter geträumt werden. Wurde man in den zahlreichen Möbelwelten fündig und konnte sein Zuhause entsprechend ausstatten, dann lassen sich in Küchenwelten wahre Kochwelten verwirklichen. Und gelingt das Menü, darf man sich über Genusswelten freuen. Doch nicht bei jedem, für manche bleiben Küche und Kochen für immer Phantasiewelten. Die Gedankenwelten werden sich bestimmt noch weiterentwickeln. Wird man uns vielleicht eines Tages die Toilette als Pipi- und Popowelt verkaufen?

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