Zukunft der Steinenbergschule bleibt ungewiss

Stuttgart-Hedelfingen … Die Zukunft der Steinenbergschule beschäftigte den Hedelfinger Bezirksbeirat am 24. Februar. Anträge von SPD und Freien Wählern standen zur Diskussion. Einigkeit besteht darin, dass die Schule auch künftig weiterführend sein und das Abitur ermöglichen soll. Umstritten ist das Konzept der Gemeinschaftsschule.

Es war „spannend, wie schon lange nicht mehr”, bewertete Hans-Peter Seiler die Behandlung der Schulentwicklung am Hedelfinger Steinenberg. Zwei Stunden lang debattierten die Bezirksbeiräte vor ungewohnt vollen Besucherrängen unter dem Vorsitz des Hedelfinger Bezirksvorstehers. Dem bekannten Antrag der SPD (WILIH 18.2.2015), der eine Gemeinschaftsschule mit Abitur-Möglichkeit (G 9) zum Ziel hat, setzten die Freien Wähler noch einen Eilantrag entgegen. Danach soll ein „Schulsystem” mit „verbindlicher” Abitur-Chance etabliert werden.

Beschluss knapp und abstrakt

Dass „Gemeinschaftsschule” für CDU und Freie Wähler ein Reizwort ist, wusste Hans-Peter Seiler nicht erst seit der Klausursitzung am 20. Januar. Deshalb stand in der öffentlichen Sitzung des Bezirksbeirats jetzt mehr als nur die Zukunft der auslaufenden Hedelfinger Werkrealschule zur Diskussion. Es ging eben auch um die Bildungspolitik des Landes im Allgemeinen. Und in deren Beurteilung ist der Bezirksbeirat zweigeteilt. Deshalb wurde engagiert für die jeweilige Position gestritten – allerdings „sehr sachlich”, lobte Bezirksvorsteher Seiler nach der Sitzung.

Abgestimmt wurde schließlich zunächst über den weitergehenden Antrag der Freien Wähler, der mit fünf Ja-, vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung die knappest mögliche Mehrheit erhielt. Der SPD-Antrag fand hingegen bei jeweils fünf Ja- und Nein-Stimmen keine Mehrheit und gilt somit als abgelehnt. Damit signalisiert nun der Hedelfinger Bezirksbeirat den abstrakten Wunsch nach einer weiterführenden Schule, an der alle Abschlüsse verbindlich möglich sein sollen. Das ist ein weites Feld für die Planung, die nun konkretisiert werden könnte und müsste. Alerdings rechnet Hans-Peter Seiler nicht vor Schuljahresbeginn 2017/18 mit einer Neuausrichtung der Steinenbergschule – unabhängig von eventuellen Veränderungen bzw. Ergänzungen des Lehrkörpers und Raumprogramms.

Es bleibt weiter spannend

Ob und gegebenenfalls welche Initiative aus der Schulverwaltung kommen wird, ist im Moment nicht absehbar. Das äußerst knappe Hedelfinger Votum gibt da sicher wenig Orientierungshilfe. Auch für den Stuttgarter Gemeinderat nicht. Aber zum Jahresende wird ein neuer Doppelhaushalt für die Jahre 2016 und 2017 aufzustellen sein. Ein Regierungswechsel bei der Landtagswahl 2016 könnte allerdings Auswirkungen auf die Schulpolitik und damit eine weitere Forcierung – oder auch nicht – der Gemeinschaftsschule haben. Deshalb liegt auch ein Gymnasium am Steinenberg nach wie vor im Rahmen des Denkbaren. Fest steht nur, dass die Eltern von Viertklässlern eine Entscheidung über die weiterführende Schulbildung ihrer Kinder zu fällen haben. Solange die Zukunft am Steinenberg ungewiss ist, kann Hedelfingen aber keine Entscheidungshilfe bieten. Und eine Grundschue braucht Hedelfingen doch wohl auch? Es bleibt also „spannend, wie schon lange nicht mehr”. • mk

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