Asyldorf Heumaden – ein kompletter Sanierungsfall?

Stuttgart-Heumaden … Die Unterbringung von Geflüchteten ist kaum noch zu stemmen. Die Stadt klammert sich an jeden Strohhalm, zieht sogar Turnhallen in Betracht. Derweil steht ein Haus im Heumadener Asyldorf (Foto: Archiv) schon seit 2022 leer. Grund: ein Wasserschaden. Mehr zufällig erfuhr der Sillenbucher Bezirksbeirat im November 2022 davon. Und was ist seitdem geschehen? Nichts. Schlimmer noch: Weitere fünf der insgesamt acht Gebäude an der Kirchheimer Straße 142 bis 148 sind in so schlechtem Zustand, dass sie vielleicht sogar abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden müssen.

Es war am 23. November 2022, als Simon Briel (AGDW) in der öffentlichen Sitzung des Bezirksbeirats Sillenbuch eher nebenbei über den Leerstand eines wassergeschädigten Gebäudes im Heumadener Asyldorf berichtete. Davon hatte bis dahin weder der Beirat noch das Bezirksamt etwas gehört. Inzwischen sind weitere 14 Monate vergangen. WILIH wollte deshalb wissen, was die Stadtverwaltung inzwischen unternommen hat.

Am 24. Januar kam aus der städtischen Pressestelle eine Antwort, die wenig Hoffnung macht. Zur Bewältigung der gegenwärtigen Flüchtlingskrise dürfte das Asyldorf Heumaden aktuell jedenfalls keinen Beitrag leisten können. Zwar sei im Moment „nur das Gebäude Kirchheimer Straße 146 B wegen schwerer Wasserschäden nicht mehr nutzbar”, teilt Jacqueline Albinus mit – weil „die Behebung der Wasserschäden  nicht mehr wirtschaftlich zu verantworten” sei. Zur Begründung verweist die Stadtsprecherin auf die „sanierungsbedürftige Bausubstanz”.

Doch nach Auskunft der Stadt weisen auch die „Gebäude 142 A/B, 144 A/B und 146 A der ersten Bauphase ebenfalls einen äußerst schlechten baulichen Zustand auf, so dass nun zu prüfen sein wird, in welcher Form die Unterkunft modernisiert bzw. ggf. durch teilweisen Neubau auf ein Niveau gebracht werden kann, das den heutigen Standards entspricht”. Spätestens mit dieser Auskunft ist klar: Mit einer schnellen Instandsetzung ist nicht zu rechnen.

Eher lässt die Stellungnahme befürchten, dass die WILIH-Anfrage die zuständigen Ämter der Stadt jetzt erst aufgeschreckt hat. Die Stadtsprecherin muss nämlich zu Fragen nach zeitlicher Perspektive und möglichen Instandsetzungskosten komplett passen: „Über das konkrete weitere Vorgehen haben sich die Verwaltung, der Bezirksbeirat und der Gemeinderat noch nicht verständigt, so dass hierzu leider noch keine Aussage getroffen werden kann.”


WILIH-Newsletter Themen der Woche

Den wöchentlichen WILIH-Newsletter kostenlos abonnieren und immer informiert sein!

Einfach hier klicken und gleich anmelden, dann bekommen Sie einmal wöchentlich die Themen der Woche frei Haus!

Unsere WILIH-Garantie:
Abbestellung jederzeit möglich!

 


Drucken