Bundesverdienstkreuz für Harry Brambach

Stuttgart-Sillenbuch … „Es ist schon ein bewegender Moment, wenn Dir bewusst wird, dass Deine Lebensleistung einen Punkt erreicht hat, an dem Du die Anforderungen für das Bundesverdienstkreuz erfüllt hast“, erinnert sich Harry Brambach, der Ehrenpräsident des Verbandes des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg, an den Moment, als er erfuhr, dass er ausgezeichnet werden sollte. Für Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut war es keine Frage, diese Ehrung im Weißen Saal im Neuen Schloss in Stuttgart selbst vorzunehmen. Michael Ziegler, als Nachfolger von Brambach heute Präsident des Verbandes, wertet „das als Ausdruck der hohen Wertschätzung, die sich unser Ehrenpräsident in seiner aktiven Zeit erworben hat.“

Von 2008 bis 2018 war Brambach Präsident des Verbandes des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg. Aber allein dafür gibt’s kein Bundesverdienstkreuz: „Europa, Deutschland, Baden-Württemberg, Stuttgart, Sport, Politik, Soziales, Einsatz fürs Handwerk, insbesondere für das Kraftfahrzeug- und Tankstellengewerbe, er setzt sich seit Jahrzehnten auf vielen Feldern mit Wissen, Herz und Leidenschaft, vor allem aber auch mit viel Zeit für die Allgemeinheit ein“, bringt Hauptgeschäftsführer Carsten Beuß auf den Punkt, was am Ende für die Auszeichnung ausschlaggebend war.

Natürlich waren die zehn Jahre an der Spitze des Verbandes wichtig, aber sie waren auch sozusagen nur die Spitze des Eisbergs. Angefangen hat alles 1975 mit dem Eintritt in die CDU und der Mitarbeit im CDU-Kreisvorstand. 1991 wurde Brambach Schlüsselfigur bei den Tarifverhandlungen. Erst als stellvertretender Leiter der Tarifkommission des Kfz-Gewerbes, ab 1996 als Vorsitzender, gab er schon mal den „harten Harry“.

Aber immer partnerschaftlich. Die Eigenschaften, die Weggefährten wie Kontrahenten durchweg in Erinnerung geblieben ist: verlässlich und ausgleichend. „Das ist kein Lauter, sondern ein Dynamischer, hieß es deswegen zu Beginn seiner Präsidentschaft als Fazit aus seiner vorherigen Arbeit“, sagt Michael Ziegler. Er kennt Harry Brambach auch aus der gemeinsamen beruflichen Zeit bei der Schwabengarage. Die verblüffend endete: Nach 23 Jahren, zuletzt 13 Jahre als Finanzvorstand, ließ er es nicht gemütlich auslaufen. Sondern managte kurzerhand einen mittelständischen Kfz-Betrieb in Heidelberg.

Ein Dynamischer halt. Auch privat: Drei Söhne hat er in dieser Zeit mit seiner Frau in Sillenbuch großgezogen. Familienalltag, Beruf, Reisen – alles unter einen Hut gebracht. Nur einmal wurde es ein bisschen viel: 1995 wurde Brambach Präsident des TEC Waldau und danach immer wieder gewählt. Bis er sich nach fast 20 Jahren zurückzog: „Das war besser so.“

Der Rückzug als Präsident des Kfz-Gewerbes im Land war auch ein kalkulierter Schritt: Das 100-jährige Bestehen des Verbandes sah er als guten Zeitpunkt an, das Steuer weiterzugeben. „Das war lange geplant und alles auf einen weichen Übergang eingestellt“, sagt Brambach. Mehr Zeit zum Tennis spielen, mehr Zeit zum Reisen, mehr Zeit für Enkel zählt er auf. Ach ja, und „bis Sommer 2022 bleibe ich stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (BDK) und bis zur Neuwahl des Vorstands des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) Ende Oktober bin ich noch Mitglied dieses Vorstands und dabei als Schatzmeister und Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses tätig“. Und für den 19. November ist die Lenkungskreissitzung des Transformationsrats Automobilwirtschaft Baden-Württemberg terminiert. Aber wenn überrascht’s? Zukunft gestalten macht er immer noch lieber als Rückblicke.

Quelle: Verband des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg e.V.

Foto oben (KDBusch): Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut übergab Dr. Harry Brambach, Ehrenpräsident des Verbands des Kfz-Gewerbes Baden-Württemberg, das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.