Ehrenmünze der Stadt für Ariane Müller-Ressing

Stuttgart-Sillenbuch, [post_published] …  Am 29. September wurde Ariane Müller-Ressing im Rahmen einer Feierstunde von Sillenbuchs Bezirksvorsteher Peter Alexander Schreck im Namen des Oberbürgermeisters Frank Nopper die Ehrenmünze der Stadt Stuttgart überreicht. Jeder Stadtbezirk kann jährlich bis zu drei Persönlichkeiten für die Ehrung mit der Ehrenmünze vorschlagen. Die Ehrung von Ariane Müller-Ressing erfolgte auf Antrag des Sillenbucher Bezirksbeirats.

Vielfältige ehrenamtliche Tätigkeit

Ariane Müller-Ressing ist seit 1992 ehrenamtlich in der Flüchtlingsbetreuung tätig. In vielen Organisationen war sie aktiv – beispielsweise im Landeselternbeirat sowie in der Kinder- und Jugendkonferenz oder der Lokalen Agenda. Von 2007 bis 2022 arbeitete die gelernte Volkswirtin ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzende des AGDW e.V., seit diesem Jahr ist sie die ehrenamtliche Vorsitzende des Verwaltungsrates. In der Flüchtlingskrise 2015 unterstützte sie die Bildung neuer ehrenamtlicher Freundeskreise im Stadtbezirk, stand diesen mit Rat und Tat zur Seite und engagierte sich in der Vernetzung.

Segensreiches und herausragendes Engagement

Die Ehrenmünze wurde Ariane Müller-Ressing für „ihre segensreiche Arbeit und ihr herausragendes, jahrzehntelanges Engagement im Stadtbezirk und für die Landeshauptstadt Stuttgart” verliehen. Bereits im Jahr 2018 erhielt sie für ihr langjähriges Engagement in der Flüchtlingsarbeit im Namen der Landesregierung Baden-Württemberg das Bundesverdienstkreuz.

Empathie als wesentliche Eigenschaft

In seinem Grußwort für den Bezirksbeirat Sillenbuch betonte SPD-Sprecher Ulrich Storz die ganz besondere Rolle von Ariane Müller-Ressing für den Stadtbezirk: „Ich möchte daher bei all den Eigenschaften, die Sie auszeichnen, eine ganz besonders hervorheben: Ihre Fähigkeit zur Empathie. Sich in andere Menschen einfühlen zu können ist sicher eine ganz wesentliche Eigenschaft und Fähigkeit von Ihnen und ein gutes Fundament für Ihr so segensreiches Wirken bei der Betreuung von Geflüchteten hier bei uns im Stadtbezirk.

Sich einfühlen können in die Ängste, Sorgen und das Leid dieser Menschen. Vorbehaltlos, immer freundlich und wertschätzend auf sie zuzugehen, ihnen zuzuhören und ihnen auf Augenhöhe begegnen – dies war und ist Leitbild für Ihre Arbeit. Und dies nicht nur gegenüber den geflüchteten Menschen, nein, auch gegenüber den ‘Eingeborenen’. Gab es doch zu Beginn der Ankunft der ‘Fremden’ massive Proteste gegen die Aufnahme dieser Menschen im Stadtbezirk. Die rassistischen Ausschreitungen in Hoyerswerda 1991 waren noch allen in schrecklicher Erinnerung, als 1992 im Stadtbezirk der ‘Arbeitskreis Flüchtlinge’ ins Leben gerufen wurde. Sie konnten sich in schwierigen Situationen eben auch in die Ängste und Sorgen Sillenbucher Bürgerinnen und Bürger einfühlen, sie ernst nehmen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Ein ganz wesentlicher Beitrag dazu, dass das Zusammenleben mit den Geflüchteten im Stadtbezirk so gut lief. Sie haben auch viele Menschen im Stadtbezirk motiviert, diesen Geflüchteten zu helfen.

Auch dafür sind wir Ihnen sehr dankbar. Sie haben dazu beigetragen, dass sich im Stadtbezirk eine ganz besondere ‘Willkommenskultur’ entwickeln konnte. Integration – und sei es auch nur auf Zeit – bedeutete für Sie nie Assimilation im Sinne von Angleichung und Übernahme unserer kulturellen Besonderheiten. Das Vermitteln von Besonderheiten der jeweiligen Kulturkreise auf beiden Seiten, derer der ‘Fremden’ und derer der ‘Einheimischen’, das Herstellen von Verständnis für Unterschiede und der wechselseitige Respekt – diesen Prozess haben Sie behutsam, mit langem Atem und in Ihrer stets freundlichen und liebenswürdigen Art erfolgreich mitgestaltet. Die Feste im Asyldorf waren dabei ein ganz wichtiger Beitrag.”

Dank für die Arbeit vor Ort

Storz begründete auch nochmals die Entscheidung, die bereits mit dem Bundesverdienstkreuz Geehrte im Stadtbezirk mit der Ehrenmünze auszuzeichnen: Als Dank und Anerkennung für ihre Arbeit hier vor Ort solle ihr diese Auszeichnung verliehen werden.

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