Eine letzte Chance, auf den Zug aufzuspringen

Jetzt haben wir also doch einen zweiten Lockdown. Zwar nur teilweise beziehungsweise „light”. Aber das Ziel der Kontaktbeschränkung steht als Schutzmaßnahme gegen Corona-Infektionen im November über allem. Das hat Folgen für die Herstellung von Kontakten zur Außenwelt. Damit rückt die Digitalisierung noch stärker in den Vordergrund als schon im Frühjahr, als der große Lockdown Vieles ins Internet verlagerte. Unter anderem endgültig auch den WILIH. Vor allem die wenigen Menschen, die immer noch – freiwillig und bewusst – auf die Nutzung des Internets mit allen seinen Möglichkeiten verzichten, geraten immer weiter ins Abseits. Sie verzichten auf Informationen, können ausschließlich online mögliche Anmeldungen für Besuche in öffentlichen Einrichtungen wie Freibad oder Wilhelma nicht vornehmen und müssen deshalb draußen bleiben oder sind selbst bei einfachsten Aktivitäten auf fremde Hilfe angewiesen. Ohne Wenn und Aber. Diese Entwicklung mag man kritisieren und bedauern. Aber die Pandemie muss umfassend, schnell und nachhaltig bekämpft werden. Daher wäre es fahrlässig, die Möglichkeiten des Internets nicht in den Kampf gegen das Virus einzubeziehen. Aber es gibt noch eine weitere Entwicklung, die schon vor und unabhängig von Corona längst nicht mehr aufzuhalten war und nun mit erhöhter Geschwindigkeit weitergeht: Die Wirtschaft wird in allernächster Zeit nahezu vollständig auf Onlineanwendungen umgebaut. Das bereits angelaufene Weihnachtsgeschäft wird uns zeigen, wie stark wir Verbraucher bereits auf das Internet setzen. Amazon lässt grüßen. Viele Händler und Dienstleister, die immer noch nicht über zeitgemäße und informative Webseiten verfügen, keine Onlinebestellungen annehmen oder keinen Onlineshop haben, werden dies schmerzlich erfahren. Und vermutlich schon bald und endgültig den Anschluss verlieren. Das Lockdownle können alle, die sich immer noch zurückhalten – ob Verbraucher oder Unternehmer – nutzen, auf den abgefahrenen Zug aufzuspringen.

Rundgeschaut … Die wöchentliche WILIH-Kolumne