Ehrenamt in Teamarbeit – Monika Baghdjian hört auf
Stuttgart-Wangen, [post_published] … Wenn jemand so viel für seinen Stadtbezirk – besser gesagt, für die Menschen, die dort leben – getan hat wie Monika Baghdjian (Foto: privat) in und für Wangen, dann ist dies eine besondere Würdigung wert. Auch wenn die Multi-Ehrenamtlerin anlässlich ihres Entschlusses, ihre Ämter nun an Jüngere zu übergeben, dies in der für sie typischen Bescheidenheit nicht auf sich allein bezogen wissen möchte. Monika Baghdjian weiß nämlich die Teamarbeit zu schätzen, die sie bei ihren Tätigkeiten erleben und pflegen durfte. Und deshalb hat sie den Wunsch, dass es so weitergeht – gemeinsam.
Initiatorin der heutigen Internetseite s-wangen.de
Aktuell kennen die Wangener Monika Baghdjian als die „Erfinderin” der Internetseite s-wangen.de in ihrer heutigen Form als Informationsmedium von Wangenern für Wangener. „Im Rahmen des Projekts TransZ schlug ich vor, eine Homepage für Wangen zu erstellen”, blickt Baghdjian zurück. „Als wir 2008 nach Wangen gezogen sind, habe ich so etwas sehr vermisst.” Mit Michael Weinrich und Oliver Klein fand sie zwei Mitstreiter, die die Seite bis heute und weiterhin mit großem Engagement pflegen. „Sie ließen sich auf das Wagnis ein”, freut sich Monika Baghdjian rückblickend über die tolle Zusammenarbeit und die hohe Akzeptanz der Seite.
Vom Beginn vor genau vier Jahren bis heute wurde die Internetseite ständig ausgebaut und mehrfach umgestaltet. Aus einer anfangs im Hintergrund sich entwickelnden Kooperation mit dem WILIH-Team entstand vor zwei Jahren ein inzwischen fester Programmbestandteil der Wangen-Seite – eine Rubrik mit WILIH-Artikeln aus und über Wangen. Monika Baghdjian war auch dafür die Triebfeder. So werden die Wangener auch über ihre Stadtteilseite immer aktuell über das Geschehen vor Ort informiert. Deshalb ist Baghdjian auch wichtig, dass die Wangener „Infos, die für alle in Wangen interessant sind, an website@s-wangen.de melden”.
Engagement für Senioren – Hoffnung auf Nachfolge im Stadtseniorenrat
Bemerkenswert ist auch Baghdjians Engagement für die ältere Generation und Menschen, die es nicht so leicht haben in der Gesellschaft und speziell in ihrer Wohnumgebung. So betreute sie von 2009 bis 2014 alleine eine PC-Sprechstunde im Mehrgenerationenzentrum Kornhasen. Von 2011 bis 2012 unterstützte sie zudem Werkrealschülerinnen der 8. und 9. Klasse an der Wilhelmsschule bei Hausaufgaben, war von 2010 bis 2012 im Netzwerk Demenz aktiv, von 2010 bis 2011 Demografie-Lotsin für Wangen und von 2010 bis 2011 saß sie auch noch als Stellvertreterin für die SPD im Bezirksbeirat Wangen.
Im Jahr 2009 begann Monika Baghdjian ihr Engagement im damaligen Wangener Arbeitskreis Senior, der jetzt Arbeitskeis Leben und Begegnung heißt. Dieses Ehrenamt führte sie bis Oktober dieses Jahres aus. Seit 2016 fungierte Baghdjian darüber hinaus als Delegierte für Wangen im Stuttgarter Stadtseniorenrat. Damit hört sie nun ebenfalls auf, hofft aber inständig darauf, dass sich zügig eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger findet. Denn sonst habe Wangen keinen Vertreter mehr in diesem Gremium, ist ihre Sorge.
Gemeinsamkeit sorgt für Vielfalt und Lebenswert am Ort
Noch eines ist Monika Baghdjian wichtig – dass die zahlreichen Organisationen und Veranstaltungen, die so lange prägend für Wangen waren, nach der Coronazeit nicht auseinanderfallen. Die Tendenz, dass Ältere aufhören und Jüngere nicht in ihre Fußstapfen treten, ist keine typische Wangener Erscheinung. Sie könnte aber auch in Wangen die Gemeinsamkeit auf die Probe stellen. Daher hofft Monika Baghdjian, dass es auch künftig Traditionsfeste wie Maibaummarkt, Hobbykünstler-Weihnachtsmarkt, Silvesterfackellauf, Elefantenspielplatzfest oder Apfel- und Gemüsewoche weiter beziehungsweise bald wieder geben wird. „Eines ist dabei leider in Vergessenheit geraten”, mahnt die Ehrenamtserfahrene, „einen lebendigen, lebenswerten Ort kann es nur geben, wenn jeder einen Beitrag dazu leistet”.
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