Flammende Sterne vor dem Aus – Ostfildern legt drauf

Ostfildern … Wird das diesjährige Feuerwerksfestival „Flammende Sterne” (25.-27.8.2023) das letzte sein? Die Stadt Ostfildern bekommt vom privaten Veranstalter zwar eine Pacht für das Festivalgelände im Scharnhauser Park sowie einige Kosten erstattet. Aber das deckt den städtischen Aufwand nicht ab. Deshalb möchte die Rathausspitze nur noch für 2024 einen Vertrag abschließen. Und auch das nur unter der Bedingung, dass neben der Pacht auch alle Kosten der Stadt bezahlt werden. Am 26. Juli soll der Ostfilderner Gemeinderat darüber entscheiden.

Den in diesem Jahr auslaufenden Vertrag hatten die Freien Wähler im März zum Anlass genommen, eine Einbindung des Gemeinderats in die „Urteilsfindung” über das Festival zu beantragen. Die Freien Wähler geben sich in ihrem Antrag als Befürworter der Flammenden Sterne zu erkennen. Die Veranstaltung sei ein „Höhepunkt” der Sommerferien und erfreue alljährlich den größten Teil der Ostfilderner. Und: CO2-Ausstoß und Feinstaub hätten „keine relevanten Auswirkungen auf die Umwelt”, schreiben sie weiter. Zudem hätten sich das Sicherheitskonzept und die ÖPNV-verbundenen Tickets bewährt. Die Einschränkungen für die Bürger seien „vertretbar”.

Stadt sieht mehr Nachteile als Vorteile

Die Stadtverwaltung zieht eine weniger positive Bilanz. Sie hat am Beispiel von 2022 nachgerechnet, welchen Aufwand die Stadt Ostfildern treiben muss, damit das Feuerwerksfestival durchgeführt werden kann. Ergebnis: Vor allem ihre zuzurechnenden Personalkosten bekommt die Stadt nicht vollständig bezahlt. Hinzu kommen schwer zu vermittelnde Urlaubssperren – angesichts wachsender Personalengpässe eine zusätzliche Belastung.

Bei einer stichprobenartigen telefonischen Befragung hätte die örtliche Hotellerie das Festival eher positiv beurteilt. Bei der Gastronomie werde die Veranstaltung weniger positiv bis negativ beurteilt. Bei den Vereinen konnte die Stadt nicht ermitteln, dass ein Verzicht auf die Flammenden Sterne zu weniger Einnahmen führen würde.

Einen immer wieder als Argument angeführten Imagegewinn für Ostfildern erkennt man in der Rathausspitze nicht mehr. Dies möge anfangs so gewesen sein, als der Scharnhauser Park noch nicht aufgesiedelt war. Inzwischen sei die Bebauung aber immer stärker an das Festgelände herangerückt. Dadurch habe die Belastung von Anwohnern stets zugenommen. Aus dem ehemaligen Fliegerhorst seien sogar Schäden an Autos und Gebäuden gemeldet worden. Und weder für Touristen noch für regionale Sponsoren seien die Flammenden Sterne ein Pluspunkt. Kleinere Feste wie der „Gartentraum” oder das „Drachenfest” seien für die Ostfilderner Bevölkerung attraktiver, argumentiert die Stadt.

Zudem beurteilt die Stadt Ostfildern die Umweltbelastung deutlich kritischer als der Veranstalter. Die komplette Verkehrsbelastung müsse in eine ganzheitliche Betrachtung einfließen, heißt es.

Stadt: Unter Bedingungen nur noch für 2024 „vorstellbar”

Das Fazit von OB Christof Bolay, der die Beratungsunterlage für den Gemeinderat unterschrieben hat, ist eindeutig: „Fortführung der Flammenden Sterne auf Dauer nicht gerechtfertigt”. Allerdings soll es noch eine Karenzzeit geben: „Vorstellbar” sei „eine einmalige Vertragsgestaltung für 2024.” Ein solcher Vertrag müsste aber „ausdrücklich und zwingend daran gekoppelt” werden, dass neben der bisherigen Pacht vom Veranstalter auch „die weiteren tatsächlich entstehenden Kosten der Stadt” getragen würden.

Wie wird der Gemeinderat Ostfildern entscheiden?


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