Gelbe Karte für Schilderwald – und dann?

Stuttgart-Wangen … Die zahlreichen Halteverbotsschilder rund um die Kreuzung Nähterstraße, Buchauer Straße und Höhbergstraße (Foto) sind in Wangen ein Dauerärgernis. Auslöser ist eine Baustelle an der Höhbergstraßeä, vor der immer wieder Handwerkerfahrzeuge stehen und die Durchfahrt blockieren. Ärgerlich sind die Dauerverbote, weil die Baustelle „teilweise mehrere Tage ruht und dort nichts passiert”, beschwert sich Anwohner Marijan Laszlo. Außerdem erfahre man nicht, wie lange die Verbote noch gelten sollen. „Das nervt die Anwohner!”

Doch nicht nur das. Als Laszlo die Stadt per „Gelber Karte” auf den Missstand aufmerksam machte, passierte auch in der Verwaltung erst einmal nichts. Dann bekam der Wangener die Antwort vom Amt, dass Gelbe Karten vorübergehend wegen anderer Prioritäten nicht beantwortet würden. Das brachte den CDU-Bezirksbeirat erst recht auf die Palme, weswegen er dies auch in der ersten Bezirksbeiratssitzung nach der Coronapause öffentlich anprangerte.

Auskünfte zum Schilderwald hat Laszlo bislang nur von der Polizei bekommen. Zunächst erfuhr er aus der Untertürkheimer Polizeistation, dass die Schilder bis Ende Juni genehmigt seien. Als sie danach nicht abgeholt wurden, bat Laszlo die aufstellende Firma um Abholung ihrer Schilder. Wieder passierte nichts. Erneut befragte Marijan Laszlo die Untertürkheimer Ordnungshüter und erfuhr, dass eine erneute Genehmigung bis Ende Juli vorliege. Heute endet der Juli. Die Polizei habe ihm geraten, die Schilder am 1. August auf den Gehweg umzulegen. Also morgen! Laszlo erfuhr: „Dann wäre die Stadt in der Verpflichtung, das Hindernis zu beseitigen.” Wer Marijan Laszlo kennt, der weiß, dass er sich den Termin vorgemerkt hat.

Vakanz beim Gelbe Karten-Team

Ein anderes Thema ist die Nichtbeantwortung Gelber Karten durch die Stadt. Auf WILIH-Anfrage teilte Martin Thronberens dazu mit, dass die Teamleitung im Bereich Baustellen des Gelbe Karten-Teams ein halbes Jahr nicht besetzt gewesen sei. Seit Juli sei aber ein Nachfolger im Amt, der eingearbeitet werde. „In Bälde” werde man „wieder in den Normalzustand zurückkehren können”, meinte der städtische Pressesprecher vor zwei Wochen. Auch in der Zwischenzeit sei aber keine Gelbe Karte ignoriert worden. Jeder gemeldete Sachverhalt werde „erforscht”, so Thronberens weiter. Und falls nötig, würden auch „verkehrliche Maßnahmen veranlasst”. Der Stadtsprecher schränkt aber ein: „Nur wenn z.B. ein ‚verlassenes‘ Verkehrsschild o.ä. gemeldet wird und wir die Beseitigung veranlassen oder sich der Vorgang bereits auf andere Weise erledigt hat, wird der/die Bürger*in nicht nochmals benachrichtigt.”

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