Gelungenes Fest – Jubiläum des Freundeskreis Asyl
Ostfildern … „Als etwas ganz Besonderes“ bezeichnete die Landtagsabgeordnete Andrea Lindlohr von Bündnis 90/Die Grünen „die systematische, gezielte und beherzte Arbeit des Freundeskreises Asyl Ostfildern“ für die Integration Geflüchteter. „Das Ehrenamt hat viel geleistet, und die Zusammenarbeit mit der Stadt ist gut“, betonte sie am 21. September beim Fest zum zehnjährigen Jubiläum des Freundeskreises Asyl in Ostfildern-Nellingen.
Rund 300 Gäste, darunter viele Geflüchtete und Neubürger sowie Vertreter aus Politik und Zivilgesellschaft, hatten sich zu dem Fest eingefunden, das gleichzeitig den Auftakt für die Interkulturelle Woche bildete. Lindlohr brachte das Versprechen des Landes mit, Integrationsmanagerinnen weiterhin zu fördern und Juniorklassen für Kinder mit geringen Sprachkenntnissen einzuführen. Zuvor hatte schon Ostfilderns Oberbürgermeister Christof Bolay „zwei starken Frauen“, der Vorsitzenden Ursula Zitzler und ihrer Vorgängerin Andrea Koch-Widmann, für ihre Arbeit gedankt. Auch künftig werde man die Integration im Miteinander von Haupt- und Ehrenamt gestalten.
Zitzler hatte in ihrer Begrüßung die Arbeit des Freundeskreises Asyl skizziert von den „chaotischen Anfangsjahren, in denen es kaum staatliche Strukturen für die Flüchtlingshilfe gab“ bis zu Projekten mit unterschiedlichen Partnern wie der DAT WifiBox, der Lernwerkstatt, dem Café Syria oder dem Mentoring-Projekt. Sie dankte ausdrücklich den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz. „Ohne diese vielen Helferinnen und Helfer aus den unterschiedlichsten Berufs- und Altersgruppen hätten nicht so viele Geflüchtete ihren Platz in der Gesellschaft gefunden“, betonte sie.
Und die Bilanz des Freundeskreises Asyl kann sich sehen lassen: Viele Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern haben Deutsch gelernt, Schulen, Ausbildungen oder ein Studium abgeschlossen. Sie arbeiten und verdienen ihr eigenes Geld. Unter den Berufstätigen sind Altenpfleger, Hotelfachkräfte, Fachinformatiker, Heizungsbauer, Anlagenmechaniker, Berufskraftfahrer, Maurer, Metallbauer, Industrielektroniker, Ofenbauer, Bäcker, Fliesenleger sowie Maler, Elektroniker, chemische-technische Assistenten oder Softwareingenieure. „Diese Fachleute brauchen wir“, betonte Zitzler. Sie forderte, die hauptamtlichen Strukturen für die Integration auszubauen, vor allem auch zur Förderung von Kindern, ein verbessertes Angebot an Integrations- und Deutschkursen und die raschere Anerkennung von Studien- und Arbeitsdokumenten. Sie warnte ausdrücklich vor einer Beschneidung oder gar Abschaffung des Rechts auf Asyl. „Unsere Gesellschaft wird diverser, und wir brauchen eine Politik, die Diversität normalisiert“, hob sie hervor.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Gruppe Nevbahar und dem ukrainischen Chor Malva. Interviews mit Geflüchteten, ein Quiz zum Grundgesetz und ein Buffet rundeten das Programm ab. Und die zahlreichen Kinder nutzten gerne die Spieleangebote der Kinderaktivwerkstatt und der Projekte „Eins plus b“ sowie „Kinder im Fokus“. Bei bester Stimmung wurden neue Kontakte geknüpft und Erfahrungen ausgetauscht. Und der Freundeskreis Asyl Ostfildern hat weitere Mitwirkende gewonnen. Das Fest wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesfamilienministeriums unterstützt.
Quelle: Freundeskreis Asyl Ostfildern
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