GF 32 jetzt Notquartier für Wohnungslose

Stuttgart-Sillenbuch … Die ehemalige Flüchtlingsunterkunft an der Gorch-Fock-Straße 32 (GF 32) in Sillenbuch ist wieder bewohnt. Vor dem Areal türmten sich zu Ostern blaue Müllsäcke. Auf dem Gelände standen und saßen etliche Menschen zusammen. Die Corona-Abstandsregeln fanden augenscheinlich wenig Beachtung. Die Immobilie gehört der Stadt Stuttgart. WILIH fragte bei der Kommune an, wer dort wohnt und wie mit Infektionsrisiken umgegangen wird.

48 Betten, 27 Personen

Die Unterkunft sei mit 27 Personen belegt – 25 Männer und zwei Frauen, teilt Martin Thronberens mit. Das war der Stand am 15. April. Laut Auskunft des städtischen Pressesprechers handelt es sich um Wohnungslose. Je zu einem Drittel hätten sie ihre Herkunft in Deutschland, EU-Staaten und Nicht-EU-Staaten. Es handele sich nicht um Flüchtlinge. Die aus Drittstaaten stammenden Bewohner hätten in der Regel eine Aufenthaltsgenehmigung oder eine längerfristige Bleibeperspektive. Belegt sei die Unterkunft seit dem 23. März. 48 Betten stünden zur Verfügung.

Die GF 32 sei eine von drei Standorten für Notübernachtungen von Wohnungslosen der Stadt Stuttgart, berichtet Thronberens weiter. Die anderen Standorte befinden sich an der Hauptstätter Straße 150 (60 Plätze) und an der Villastraße 3 (44 Plätze). Diese beiden Unterkünfte könnten derzeit keine weiteren Bewohner mehr aufnehmen. Deshalb fänden weitere Unterbringungen momentan in Sillenbuch statt. Die GF 32 werde über den Sozialdienst der Hauptstätter Straße 150 sowie die zentrale Wohnungsnotfallhilfe des Sozialamts belegt. In Sillenbuch sei rund um die Uhr ein Wachdienst im Einsatz. Er sei auch für die Überwachung der Corona-Regeln zuständig.

„Versuch“ der Trennung

Generell werde bei Notübernachtungen „auf die notwendigen Hygienemaßnahmen hingewiesen“, erklärt der Stadtsprecher. Und dass „versucht“ werde, „räumlich eine höchstmögliche Trennung“ umzusetzen.

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