Steinenbergschule: Schlechte Noten für die Stadt

Stuttgart-Hedelfingen … Die Steinenbergschule ist inzwischen nur noch Grundschule. Die Stadt schlägt vor, dort Vorbereitungsklassen sowie während des Umbaus der Wilhelmsschule ein Ausweichquartier für Wangener Schüler einzurichten. Für den Hedelfinger Bezirksbeirat ist dieser Plan nicht diskussionswürdig. Er fordert in einer Resolution erneut eine weiterführende Schule.

Stuttgarts Schulbürgermeisterin Isabel Fezer hat am 28. März in einer „Mitteilungsvorlage“ dargestellt, wie es an der Steinenbergschule weitergehen soll. Dazu hat sie sich mit dem Regierungspräsidium abgestimmt. Langfristigen Überlegungen zur Aufwertung des Schulstandortes Hedelfingen soll zunächst für etwa fünf Jahre eine Unterbringung von Vorbereitungsklassen vorgeschaltet werden. Sie dienen insbesondere der schulischen Integration für aus dem Ausland zugezogene Kinder und Jugendliche. Außerdem soll die Steinenbergschule als Ausweichquartier für die Grund- und Werkrealschüler aus Wangen dienen, wenn an der Wilhelmsschule gebaut wird – voraussichtlich ab 2020.

Diskussion: Wie viel Bildung wollen wir uns leisten?

Diese Pläne stehen in krassem Widerspruch zu den Vorstellungen des Hedelfinger Bezirksbeirates, die dieser im Juli 2017 noch einmal dargelegt hat. Deshalb bekräftigt das Stadtbezirksparlament jetzt noch einmal seinen Beschluss, am Steinenberg einen „BildungsCampus“ mit Sekundarstufe I und II einzurichten. Die Bündelung von Vorbereitungsklassen aus dem Bereich Oberer Neckar lehnt der Hedelfinger Bezirksbeirat in seiner Resolution ab. Ein vorübergehendes Ausweichquartier für Wilhelmsschüler während der Wangener Bauzeit hält er hingegen für vorstellbar. Da auch der Beschluss des Stuttgarter Gemeinderates Ende September sowie die Ausführungen von Bürgermeisterin Fezer und OB Fritz Kuhn auf der Hedelfinger Einwohnerversammlung im vorigen Juli völlig andere Erwartungen erweckt hatten, wollen sich die Hedelfinger mit den aktuellen Plänen nicht abspeisen lassen.

Der Bezirksbeirat Hedelfingen lädt deshalb gemeinsam mit der Schulgemeinschaft der Steinenbergschule am Donnerstag, 26. April, in die Aula der Steinenbergschule zu einer schulpolitischen Veranstaltung zur Zukunft des Schulstandorts ein (19 Uhr: Am Steinenberg 5). Zum Thema „Schulstandort Steinenberg: Wie viel Bildung wollen wir uns leisten?“ spricht die baden-württembergische Ministerin für Kultus, Jugend und Sport, Dr. Susanne Eisenmann. Anschließend gibt es eine Podiumsdiskussion mit der Ministerin sowie Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, Detlef Storm, Rektor der Steinenbergschule, und Thorsten Frech, Elternbeiratsvorsitzender der Steinenbergschule.

Bezirksbeirat sammelt bis 11. Mai Unterschriften

Flankierend möchte der Bezirksbeirat mit einer Unterschriftenaktion auf den Missstand hinweisen, dass der Schulstandort am Steinenberg seit Jahren auf eine Perspektive zur Weiterentwicklung wartet. Es sei für Bezirksbeirat und Bevölkerung in Hedelfingen nicht nachzuvollziehen, weshalb die Entwicklung der Schule am Steinenberg nicht vorankommt. Statt ein Konzept für die Einrichtung eines schulischen Angebots der Sekundarstufe am Standort Steinenbergschule vorzulegen, werde die Weiterentwicklung durch Vorschläge für „Zwischennutzungen“ auf die lange Bank geschoben, kritisieren die Stadtbezirksparlamentarier und bitten die Bürger um rege Beteiligung an der Unterschriftenaktion: „Die Entwicklung des Schulstandorts ist nicht nur für die jetzigen oder künftigen Grundschuleltern in Hedelfingen wichtig, sondern für die gesamte Schullandschaft im Bereich der oberen Neckarvororte.“ Die gesammelten Unterschriften sollen im Mai an Oberbürgermeister Fritz Kuhn übergeben werden, daher wird um Rückgabe der Unterschriftslisten bis spätestens 11. Mai an das Bezirksamt Hedelfingen gebeten.

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