Was wirklich gegen eine Impfpflicht spricht

Endlich wissen wir, was wirklich gegen eine Impfpflicht spricht. Es sind die beiden pf mitten im Wort. Das lässt sich nur schwer aussprechen. Und auch beim Schreiben muss man ganz schön aufpassen. Sonst wird leicht ein Impflicht daraus. Wir wissen zwar nicht, was das sein könnte. Vielleicht eine Umschreibung der Erkenntnis, dass es gut wäre, sich endlich impfen zu lassen? So im Sinne von „mir geht ein Licht auf”? Eine pfiffige (nur ein pf, aber drei f und zwei i!) Autokorrektur wird beim Versuch, „Impflicht” zu schreiben, immerhin stutzig und macht vorsichtshalber zum Beispiel „impfflichtig” draus. Obwohl ja noch niemand impfpflichtig ist (zumindest bei Corona). Das muss ja erst noch beschlossen werden. Oder müsste. Wenn man wollte. Insofern doch etwas voreilig vom Rechtschreibeprogramm. Die künstliche Intelligenz ist der natürlichen manchmal eben voraus. Immerhin: Stoff für eine schöne Verschwörungstheorie! Aber kommen wir noch mal zurück zu den beiden pf in Folge. Worte mit pfpf gibt es – wen wundert‘s – nicht so oft. Eine einschlägige Seite führt gerade mal 15 Stück auf. Das Substantiv Impfpflicht gehört zu den vier zweitkürzesten. Die anderen drei mit elf Buchstaben sind Dampfpfeife, Topfpflanze und Tropfpfanne. Die Dampfpfeife gibt ein akustisches Signal und warnt – beispielsweise vor einem im Nebel herannahenden Eisbrecher oder einer Eisenbahn. Sie ist etwas aus der Mode gekommen. Heute kümmert man sich mehr um Klingeltöne fürs Handy. Die Topfpflanze dürfte allgemein bekannt sein. Schließlich gibt es kaum einen Haushalt, in dem nicht mindestens eine ihrer Art zumindest gelegentlich zu gießen wäre. Die Topfpflanze gehört übrigens zu den Coronagewinnern! Sie erlebt als typisches Stay at home-Produkt gerade eine Renaissance. Wer noch keine hat, darf sich bestimmt bald auf ein entsprechendes Geschenk freuen. Tipp: Am besten gleich ein Gießkännchen dazu verschenken! Und was ist eine Tropfpfanne, der letzte hier zu besprechende Gegenstand mit zwei pf und genau so vielen Buchstaben wie Impfpflicht? Die Tropfpfanne bringt Google erst mal in Verlegenheit. Die beliebte Suchmaschine schlägt uns als Alternative eine Tropfwanne vor. Die wollen wir aber nicht, schließlich geht es uns nicht irgendwie ums Tropfenauffangen, sondern um das pf-Doppel im Wort. Fachlich gibt es aber wohl keinen wesentlichen Unterschied. Nützlich ist eine Tropfpfanne überall dort, wo es vor Fett nur so trieft. Musterbeispiel: beim Grillen. Man kann sie natürlich auch unter Topfpflanzen stellen. Denn: Nicht jedes Blümchen ist eine Sumpfpflanze. Pfpf! So, jetzt reicht‘s! Machen Sie sich Ihre eigenen Gedanken. Übers Impfen vielleicht, und warum wir dieses Wort mit den beiden pf nicht ständig in den Mund nehmen müssten, wenn‘s jeder freiwillig täte.

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