Mauern, um zu bauen?

Alle Welt macht sich über den Berliner Flughafen (BER) lustig, weil der ständig teurer, aber nicht fertig wird. Gar nicht lustig ist, dass die Steinenbergschule nicht bloß nicht fertig, sondern mit ihrer Entwicklung einfach nicht begonnen wird. Seit Jahren wird an dem Schulstandort herumgedoktert. Konnte man im Aus der Werkrealschule und im verbockten Plan einer Gemeinschaftsschule noch misslungene Bildungsexperimente sehen, gerät das jetzige „Ringen“ um eine Außenstelle des Untertürkheimer Wirtemberg-Gymnasiums zu einer Provinzposse erster Ordnung. Dass die Entwicklung des städtischen Schulstandortes allen Ernstes am neu zu besetzenden Chefsessel in Untertürkheim hängen soll, glaubt ja wohl niemand wirklich. Allenfalls taugt dieses Argument, um die Zeit des Nichtstuns bis zur Nutzung der Schule als Ausweichquartier für die mehrjährige Bauzeit an der Wangener Wilhelmsschule zu verkürzen. Daher kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Stadt mauert. Aber vielleicht steckt dahinter ein ganz anderes Kalkül: Die Steinenbergschule steht auf einem prominenten Grundstück am Waldesrand. Es muss Millionen wert sein. Und in Stuttgart fehlen jede Menge Wohnungen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Rundgeschaut … Die Seite 3 Kolumne aus dem WILIH … 30.1.2019