25 Jahre Gradmann-Haus – Keimzelle guter Ideen

Ostfildern-Ruit … Auch nach einem Vierteljahrhundert profitieren Bewohner und Besucher von den architektonischen Vorzügen des Gradmann-Hauses sowie von den verschiedenen Angeboten der Einrichtungen.

Egal ob beim Blick von außen oder beim Begehen des Inneren – dieses Gebäude begeistert Herbert Rösch auch nach 25 Jahren noch in vielerlei Hinsicht. „Die Architekten haben damals einen Entwurf geliefert, der bis heute wunderbar ist. Wo man hinschaut, ist das ein schönes Haus“, sagt der ehemalige Oberbürgermeister Ostfilderns und Geschäftsführer der Erich-und-Liselotte-Gradmann-Stiftung. Dabei spricht er vom Gradmann-Haus in Ruit, das im Oktober 1995 eingeweiht wurde.

Verschiedene Farben an der Fassade und zahlreiche Fenster charakterisieren den Bau äußerlich, eine Mischung aus offenen Räumen und Bereichen, um sich zurückziehen zu können, im Inneren. Unter einem Dach bündeln die Tagespflege, der Treffpunkt Ruit, die Beratungsstelle für Ältere und die Diakoniestation Angebote, wodurch das Gradmann-Haus eine über die Stadtgrenzen hinaus angesehene Anlaufstelle für ältere und hilfsbedürftige Menschen bildet.

Auch für Barbara Mächtle-Braun tragen die Räumlichkeiten zur besonderen Atmosphäre innerhalb der sozialen Einrichtung bei. „Diese bieten tolle Kontaktmöglichkeiten“, sagt die Leiterin der Tagespflege. Darüber hinaus zählen für sie das Team der Mitarbeiter, die Gradmann-Stiftung und die zugrundeliegende Konzeption zu den Stützen, welche die hohe Qualität der Tagespflege ermöglichen. An letzterem Aspekt hatte zu Beginn Birgit Romanowicz entscheidenden Anteil, die Herbert Rösch aufgrund ihrer Erfahrung in der Tagespflege aus Hamburg abgeworben hatte. „Die Tagespflege in Ostfildern beginnt mit dem Gradmann-Haus, das war damals ein neues Experiment“, sagt Herbert Rösch. Seit 20 Jahren zeichnet mittlerweile Barbara Mächtle-Braun für das Angebot verantwortlich, das auch Angehörige entlastet. Denn die Senioren werden nicht nur stundenweise, sondern in der Regel von 8 bis 16 Uhr unterstützt.

Den verbindenden Charakter des Gebäudes sowie die positiven Folgen hebt auch Simona Steimle hervor. „Im Gradmann-Haus haben viele Ideen der Altenhilfe ihren Anfang genommen, es dient immer wieder als Keimzelle“, sagt die Leiterin der Beratungsstelle für Ältere. Sie nimmt sich dabei unter anderen der 18 Menschen an, die in den Wohnungen des markanten Hauses daheim sind und die mit Jutta Badstieber eine weitere Ansprechpartnerin vor Ort haben. „Gerade in diesem Fall ist die Formulierung selbstbestimmtes Wohnen treffender als betreutes Wohnen“, sagt Simona Steimle. Ebenfalls zum Ideenreichtum, der von dieser Keimzelle im Ruiter Zentrum ausgeht, trägt Elisabeth Weise bei, die den Treffpunkt Ruit leitet. Dass dieser sich großer Beliebtheit erfreut, ist auch auf das regelmäßige bürgerschaftliche Engagement von rund 30 Helfern zurückzuführen.

Dort, wo einst die alte Schmiede stand, wird seit nunmehr 25 Jahren das Anliegen von Liselotte Gradmann umgesetzt, das Wohnen und Leben älterer, hilfsbedürftiger Menschen zu fördern. Die positive Resonanz von Bewohnern und Gästen widerlegt auch eine Behauptung aus der Bauzeit des etwa acht Millionen Mark teuren, von der Stiftung finanzierten Projekts. Außenstehende hatten damals gemutmaßt, ein so modernes Gebäude sei nichts für die alten Leute. Auf eine große Jubiläumsfeier müssen die Beteiligten allerdings aufgrund der Corona-Pandemie verzichten. Dabei böte das vom Kemnater Architekturbüro Kauffmann, Theilig und Partner konzipierte Gradmann-Haus reichlich Möglichkeiten zusammenzukommen und sich auszutauschen.

Quelle: Stadt Ostfildern.

Foto oben (Stadt Ostfildern/Wehrle): Simona Steimle (links), Herbert Rösch und Barbara Mächtle-Braun tragen zum Erfolg des Gradmann-Hauses bei.

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