Demokratie oder Schleudersitz?

Ja, die Bayern! Gemeint: der FC Bayern. Eigentlich immer oben, gewinnt doch eigentlich immer, oder? Und wenn sie mal hinten liegen, wird das Spiel gefühlt so lange verlängert, bis wenigstens noch der Ausgleich fällt. Der „Bayern-Dusel” ist legendär. Eigentlich langweilig. Irgendwie sind sie halt immer die Besten. Und wenn ausnahmsweise mal nicht, dann vergeigen es die anderen. Grüße nach Dortmund! Und die ganze Nation grinst hämisch, wenn es einer Mannschaft gelingt, den „Bayern die Lederhosen auszuziehen”. Hallo nach Saarbrücken! Es grenzt an Majestätsbeleidigung, wenn selbsternannte oder anerkannte Experten am Bayern-Thron zu wackeln sich erdreisten. Und wenn die Kritik von außen nicht fruchtet, dann zerfleischt man sich halt selber. Mia san mia! Weil das schon immer so war, wundert sich Fußball-Deutschland auch nicht über das für den Sommer geplante Ende der Zusammenarbeit mit dem in die Kritik geratenen jetzigen Trainer. Wahrscheinlich wird ihn die normative Kraft des Faktischen – ein weiteres verschusseltes Spiel oder ein weiteres verkorkstes Interview später – sogar schon früher zum nächsten Ex-Trainer machen. Die Überraschung hielte sich jedenfalls in Grenzen. Wobei „die Bayern” in dieser Beziehung auf durchaus erträgliche Halbwertszeiten verweisen können. So ist der aktuelle künftige Ex-Trainer erst die Nummer 2 seit der vergangenen Bundestagswahl – um mal einen Maßstab anzulegen. Beim VfB Stuttgart kommt man bei dieser Zählweise immerhin schon auf drei Trainer. Und bei Schalke 04 sind es gar sieben Übungsleiter. Diese Statistik könnte zum Nachdenken anregen. Für Fälle von Missverständnissen, Pleiten, Pech und Pannen. Einerseits darüber, ob Fußballtrainer auch für eine bestimmte Periode „gewählt” werden sollten und – komme es, wie es wolle – im Amt bleiben, bis der „Vertrag” ausläuft. Basta!? Andererseits, ob man Kanzler und Regierung trainerähnlich auf Abruf verpflichten sollte. Und tschüss?! Demokratie hier, Schleudersitz da? Kann das Fußball-Business ein Modell für die Politik sein? Oder das politische System für die wichtigste Nebensache der Welt?

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