Gelbe Säcke am Straßenrand – oft ein Ärgernis
Stuttgart-Wangen … Deutschland gilt als Weltmeister der Mülltrennung. Die Bewohner des Schwabenlands zusätzlich als penibel und reinlich. Nicht umsonst ist hierzulande die Kehrwoche essentieller Teil des Lebensglücks. Daher werden Mülltonnen sorgfältig ausgewaschen, gehegt und gepflegt, die gelben Säcke für den Verpackungsmüll selbstverständlich rechtzeitig zum dreiwöchigen Abholintervall bereitgestellt. Ganz so, wie es der städtische Abfallkalender verständlich zeigt.
Gastbeitrag von Norbert Klotz
Allerdings wird dieses „rechtzeitig“ in letzter Zeit recht großzügig ausgelegt. Die Abholung in Wangen erfolgt am Montag ab 6.30 Uhr. Den Stuttgarter Regeln entsprechend, werden die gelben Säcke frühestens am Vorabend vor der Abholung am Straßenrand ordentlich abgelegt.
Man wundert sich schon, bereits eine Woche vor dem Abholtermin nicht nur vereinzelte, gut gefüllte gelbe Säcke vor Häusern zu finden, sondern sogar ganze Berge vermischt mit schwarzen und grauen Säcken. Manchen Leuten ist eventuell das Problem mit Tierfraß nicht oder nicht mehr bekannt, genauso wenig wie die Kraft, mit der ein Sturm die Säcke samt Inhalt weiträumig verteilen kann und es im Ort dann auf gut Schwäbisch aussieht „wie Sau“. Auch das Bewusstsein, ein Bußgeld für die großzügige Auslegung der Bereitstellungsregeln aufgebrummt zu bekommen, ist anscheinend nicht mehr vorhanden. Eine mehr oder minder große Portion Egoismus und schulterzuckende Gleichgültigkeit sind eben menschlich. Sich über die lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger zu ärgern, genauso.
Foto: Norbert Klotz
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