Good news are good news

In einer Woche voller Hiobsbotschaften und Sorgen sticht eine im großen Schlagzeilenwettbewerb der bad news eher am Rande wahrgenommene Nachricht positiv heraus. Das Statistische Bundesamt hat bekanntgegeben, dass im vergangenen Jahr die Zahl der Verkehrstoten um 6,6 Prozent auf 3.059 zurückgegangen ist. Zwar hat die Polizei 2019 immer noch rund 2,7 Millionen Verkehrsunfälle aufnehmen müssen, von denen jeder einzelne einer zu viel ist. Und das waren zudem mehr als 2018, nämlich plus 1,9 Prozent. Aber die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden, sank gegenüber 2018 um 2,8 Prozent auf knapp über 300.000. Seit dem Spitzenwert im Jahre 1970 mit 21.300 Verkehrstoten ist das Risiko, bei einem Unfall im Straßenverkehr zu sterben, bis auf wenige Ausnahmen kontinuierlich gesunken. Maßnahmen wie Tempo 100 auf Landstraßen, die Einführung einer Blutalkoholgrenze von 0,8 Promille und der Richtgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen (alle in den 1970er Jahren), einer Helmtrage- und Anschnallpflicht (80er Jahre) sowie einer Senkung der Promillegrenze auf 0,5 in den 90er Jahren dürfte dazu ebenso beigetragen haben wie eine Optimierung der aktiven und passiven Sicherheit der Fahrzeuge, in denen heute ABS, Airbags und Co Standard sind. Allerdings zeigt sich in der Statistik eine neue Tendenz, die zwar nach den absoluten Zahlen noch unbedeutend ist, gleichwohl bedenklich stimmt: Die Zahl tödlicher Pedelec-Unfälle hat um ein Drittel zugenommen. Ursachenforschung und Prävention sind angebracht. Damit die nächste Statistik wieder good news zu bieten hat.

Rundgeschaut … Die Seite 3 Kolumne aus dem WILIH … 4.3.2020