Sporthalle und Clubzentrum „gemeinsam” realisieren!
Stuttgart-Hedelfingen/Wangen … Für Generationen von Freizeitsportlern war sie die örtliche Sportstätte, in ihr fanden Einwohnerversammlungen und Vereinsfeste statt, während der Flüchtlingskrise 2015 wurde sie erste Notunterkunft für geflüchtete Menschen, anschließend kam die gute alte Turnhalle wegen ihrer Mängel immer mehr in die Kritik. Die Rede ist von der Turn- und Versammlungshalle an der Hedelfinger Straße 149 (Foto oben). Und nun – am Abend des 27. September – fand in ihr eine gemeinsame Sitzung der Bezirksbeiräte von Hedelfingen und Wangen statt, bei der es um ihren Abriss und Ersatzneubau an selber Stelle ging. Beide Stadtbezirksparlamente gaben dafür grünes Licht.
Das Grundstück mit Festweise und Turn- und Versammlungshalle (120 x 50 Meter) an der Hedelfinger Straße 149 biete deutlich mehr Entwicklungsmöglichkeiten als das zum Tausch angebotene Nill-Areal (60 x 45 Meter), erklärte Lorenz Bock vom Stuttgarter Sportamt. Theoretisch wäre eine Halle auch auf dem Grundstück an der Kesselstraße 30 zu bauen, auf dem die SportKultur Stuttgart ihren Vereinssitz mit Geschäftsstelle, Halle und Restaurant sowie einen Fußballplatz und ein Kleinspielfeld hat. Eine Einschränkung der Entwicklungspotentiale für den Verein werde aber als Nachteil gesehen. Zumal die SportKultur dort lieber heute als morgen ein eigenes Sportvereinszentrum bauen möchte.
Favorit der Stadt ist deshalb eine Sporthalle an der Stelle der jetzigen Halle, die auch für Versammlungen genutzt werden könnte. Die Festwiese könnte beibehalten werden. Eine Tiefgarage mit 39 Stellplätzen wäre unter der Halle vorzusehen. Das von der SportKultur erwünschte Clubzentrum wird von der Stadt als „Vereinsbauprojekt” gesehen, darf jedoch auf eine „unterstützende Begleitung” der Stadtverwaltung hoffen. So steht es in der städtischen Präsentation, die die Beiräte der Nachbarstadtbezirke am 27. September zu sehen bekamen.
Anfang 2022 könnte ein Vorprojektbeschluss gefasst und mit der Objektplanung begonnen werden. Voraussetzung: Der Stuttgarter Gemeinderat stellt die Finanzierung des Projekts im Doppelhaushalt der Stadt für 2022 und 2023 sicher. Dann könnte 2022 geplant und 2023 mit dem Bau begonnen werden. Bauzeit: etwa drei Jahre. Bislang steht das Projekt allerdings noch nicht auf der Vorschlagsliste für den nächsten Doppelhaushalt.
„Was machen wir in den drei Jahren?” fragte der Vorsitzende der SportKultur, Ulrich Strobel. Sein Verein benötige „sofort” ein Sportvereinszentrum, forderte Strobel: „Wir brauchen Sportflächen.” Das stieß auf Widerstand. Man gehe auf dem Weg zur Realisierung – wie vereinbart – „gemeinsam” voran, erwiderten die Bezirksvorsteher von Hedelfingen, Kai Freier, und von Wangen, Beate Dietrich, unisono. Ins selbe Horn stieß der Hedelfinger Bezirksbeirat Mario Graunke. Auch seine Kollegin Carmen Mammoser-Walddörfer bekräftigte die vereinbarte Vorgehensweise. Es könne nicht sein, dass ein Projekt gegen das andere ausgespielt werde.
Die Bezirksbeiräte von Hedelfingen und Wangen fassten den Grundsatzbeschluss nach kurzer Diskussion einstimmig.
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