Hochsaison für Schattenparker

Es ist Sommer. Und es ist heiß. Die Älteren unter uns wissen: Diese Kombination ist nichts Ungewöhnliches. Demnach richten sich die in diesen Tagen reichlich veröffentlichten gut gemeinten Ratschläge wohl an die Millennials. Beispiele gefällig? Schattenparker haben jetzt Hochsaison: Wer sein Auto in einer kühlen Garage abstellt, erlebt beim Einsteigen keinen Hitzeschock. Und wer seinen fahrbaren Untersatz im Schatten parkt, vermeidet stärkeres Aufheizen – im Gegensatz zum Parken in praller Sonne. Der Hinweis, dass man Kinder und Hunde im Hochsommer besser nicht im verschlossenen Auto aufbewahrt – zumindest wenn man sie lieb hat –, lohnt immer einer Auffrischung. Ein Handtuch übers Lenkrad zu legen, so ein weiterer Rat, kann Verbrennungen zweiten bis dritten Grades an den Fingern vermeiden helfen. Und wer die Lüfterdüsen am Armaturenbrett auf seinen Körper ausrichtet, man glaubt es kaum, darf damit rechnen, erfrischende Luft direkt auf dem verschwitzten T-Shirt landen zu spüren. Einen ähnlichen Effekt kann man mit einem Ventilator auf dem Esstisch erzielen. Aber bitte nicht enttäuscht sein, wenn nichts voran geht: Ein Tisch hat kein Lenkrad und fährt nicht! Wertvolle Hinweise haben zur Zeit auch Ernährungsexperten zu bieten. Mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag zu sich zu nehmen, ist einer der wohl am häufigsten verbreiteten Tipps. Auch wenn es nicht heiß ist. Aber dann interessiert es keinen. Was nicht jeder weiß: Nicht nur Wasser enthält Flüssigkeit. Sondern zum Beispiel auch alkoholische Getränke. Davon raten Experten aber ab. Auch im Winter übrigens, aber das ist ein anderes Thema. Um den Kreis zu schließen: Einen Kasten Bier zu picheln und danach das Auto in den Schatten zu fahren, machen nur Leute, die einen Schatten haben. Ganzjährig und auch wenn die Sonne gar nicht scheint.

Rundgeschaut, [post_published] … Die wöchentliche WILIH-Kolumne