Klimaschutz in Ostfildern „eine Querschnittsaufgabe“

Ostfildern … Die Stadt Ostfildern wird ihre Anstrengungen beim Klimaschutz verstärken. Der Ausschuss für Technik und Umwelt des Gemeinderats hat dazu beschlossen, am European Energy Award teilzunehmen.

Die Stadt Ostfildern hat im Jahr 2013 ein integriertes Klimaschutzkonzept erstellt. Etliche Einzelvorhaben und Aufgaben des Konzepts sind mittlerweile auf den Weg gebracht, einiges für die kommenden Jahre festgelegt worden. Ein Energiemanagement für städtische Gebäude wurde entwickelt, und aktuell wird die kommunale Wärmeplanung erstellt, um die Strategie der Stadt zum Umbau der Wärmeversorgung in Richtung zur Klimaneutralität bis 2040 zu definieren und damit die Erfüllung der Vorgaben des Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg zu sichern. Außerdem wird die Umsetzungsstrategie Mobilität mit Lösungen für eine zukunftsfähige und klimaschonende Mobilität ausgearbeitet.

Wie die städtische Klimaschutzmanagerin Daniela Weisbarth in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt (ATU) erläuterte, sollen die einzelnen Projekte in einer übergreifenden Klimaschutzstrategie gebündelt und dafür ein ressortübergreifendes Steuerungsteam etabliert werden. Die Aufgaben sollen durch die Teilnahme am European Energy Award (EEA) fachlich qualifiziert begleitet werden. Der EEA stellt ein Instrument des Qualitätsmanagements für den kommunalen Klimaschutz dar, mit dem die teilnehmenden Kommunen ein Zertifikat erwerben können. Dabei kann bereits auf einige Erfahrungen zurückgegriffen werden. Rund 160 Kommunen und Landkreise beteiligen sich landesweit am EEA, der Landkreis Esslingen ist seit dem vergangenen August dabei.

„Wir beginnen beim Klimaschutz nicht bei Null. Wir haben mit der kommunalen Wärmeplanung, dem Energiemanagement, dem Stadtentwicklungskonzept oder der Mobilitätsstrategie schon vieles erreicht. Aber Klimaschutz ist eine Querschnittsaufgabe und soll als gemeinschaftliche Aufgabe der einzelnen Ressorts etabliert werden. Damit können alle Handlungsfelder, auf die wir als Stadt Einfluss nehmen können, angegangen werden“, erklärte Weisbarth. Der EEA sei „ein umsetzungsorientierter Prozess“, mit dem gezielt und fachgebietsübergreifend gearbeitet werden könne. Ein sogenanntes Energieteam aus fünf bis sieben Fachleuten verschiedener städtischer Ressorts fungiert dabei als Steuerungsgruppe. „Somit erhalten wir eine gute Grundlage für die kommunale Planung, wir schaffen Synergieeffekte und profitieren vom internen Fachaustausch“, sagte Weisbarth.

Das Energieteam erstellt Programme für die Aktivitäten in Sachen Klimaschutz, deren Umsetzung nach vier Jahren durch einen externen Prüfer bewertet wird. Dabei wird das Geleistete nach einem Punktesystem beurteilt und daraufhin das einfache Zertifikat ausgestellt beziehungsweise bei 75 Prozent der maximal möglichen Punkte der Gold-Award erteilt. Der gesamte Prozess wird durch einen externen Berater moderiert. Daniela Weisbarth: „Klimaschutz hat für uns eine hohe Priorität. Und da das Arbeitsprogramm von den politischen Gremien beschlossen werden muss, schaffen wir eine starke Entscheidungsgrundlage für die kommunale Klimapolitik.”

Die Stadtverwaltung rechnet mit Kosten von 34.600 Euro in den ersten vier Jahren für den Teilnahmebeitrag und die Honorare der externen Begleiter und Prüfer. Die Stadt kann allerdings mit einem Zuschuss von 10.000 Euro rechnen, sodass faktisch nur 25.000 Euro anfallen, die im Haushalt bereits vorgesehen sind. Zusätzlich wird beim Erreichen der „Gold“-Zertifizierung ein Bonus von 1.500 Euro gewährt. Oberbürgermeister Christof Bolay verwies darauf, dass die Stadt mit der Teilnahme am EEA bessere Konditionen im Förderprogramm „Klimaschutz Plus“ des Umweltministeriums Baden-Württemberg erhält. So erhöht sich die Förderung bei Investitionen um zehn Prozent. Das Gremium sah insgesamt deutliche Vorteile und beschloss die Teilnahme am EEA mit großer Mehrheit.

Quelle und Foto (Stotz): Stadt Ostfildern

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