
Rauchmelder retten Leben (wenn man Glück hat)
Rauchmelder retten Leben. Mit diesem Slogan wird gerne für die kleinen Geräte geworben, die an der Decke der Wohnung hängen. Hängen müssen. Denn: In Deutschland gibt es eine Rauchmelderpflicht für Wohnungen und Häuser. Egal, ob sie von den Eigentümern selbst bewohnt werden oder vermietet sind. Gut so, denn Rauchmelder retten Leben. So weit die Theorie. Aber: Was ist, wenn der dauerpiepsende Rauchmelder schon in der Nachbarwohnung allenfalls Verwunderung auslöst? Wenn kein einziger Hausbewohner mal vor die Tür geht, um nachzuschauen, woher dieses merkwürdig nervende Geräusch kommt? Wenn erst der Letzte, der ins Haus kommt, endlich auf die Suche geht, in welcher Wohnung ein Rauchmelder ausgelöst wurde, dort dann Sturm klingelt und so laut klopft, dass sich erste Nachbarn ins Treppenhaus trauen, um sich interessiert zu erkundigen, was das wohl für ein Alarm ist, der schon seit einer Viertelstunde nervt? Diese Fragen basieren auf einer authentischen Rettungsgeschichte, die die über 112 alarmierte Feuerwehr schließlich in Zusammenarbeit mit Rettungssanitätern, Notarzt und Polizei erfolgreich zu Ende führen konnte. In diesem Fall: noch mal gut gegangen! Was nachwirkt, ist die Erkenntnis, dass Rauchmelder zwar alarmieren können. Aber in erster Linie (nur) den, der sich in der Wohnung befindet – und bei Bewusstsein und handlungsfähig bleibt, um sich nach Möglichkeit selber in Sicherheit zu bringen. Auf Nachbarn zu hoffen, die zu Hilfe eilen, ist ein Glücksspiel. Vielleicht liegt das nicht bloß daran, dass heutzutage eine gewisse Gleichgültigkeit herrscht. Möglicherweise ist auch zu wenig bekannt, wie ein Rauchmelder klingt, wenn er Alarm schlägt. Und was dann zu tun ist. Erst recht von außen, das heißt wenn bei einem Nachbarn der Alarm losgeht. Die Verpflichtung zur regelmäßigen Kontrolle der Funktionstüchtigkeit sowie die gerade die Runde machende Pflicht zum Austausch selbst funktionsfähiger Rauchmelder nach zehn Jahren mag Bürokraten beruhigen und Rauchmelderkontrolleure reich machen. Doch: Immer wieder über das „Was wäre, wenn…?” aufzuklären, das könnte tatsächlich zum erwünschten „Leben retten” beitragen. In der hoffentlich nicht naiven Hoffnung, dass bei einem Rauchmelderalarm demnächst mindestens so viele Leute vor die Türe gehen wie wenn auf dem Parkplatz eine Autoalarmanlage losgeht, nutzen wir an dieser Stelle die Gelegenheit, auf eine Informationsquelle aufmerksam zu machen. Beispielhaft und zum Einlesen: hier. Es gibt aber bestimmt noch viele andere Möglichkeiten, sich schlau zu machen. Und damit Rauchmeldern bessere Chancen einzuräumen, Leben zu retten. Vielleicht sogar das eigene. Wenn das kein Ansporn ist?!
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Deshalb vernetzte Rauchmelder installieren, dann werden auch zumindest direkte Haus-Mitbewohner alarmiert.