Silvester – Wo Anstand versagt, müssen Regeln her!

Die Silvesternacht hatte für einige Mitmenschen schwerwiegende Folgen. Dass sich jemand beim Böllern die eigenen Finger weggeschossen hat – was es immer schon gab – ist hier aber nicht gemeint. Sondern die Verletzung Unbeteiligter, die von anderen regelrecht beschossen wurden. In Untertürkheim wurde eine 20-Jährige kurz nach Mitternacht von der gegenüberliegenden Straßenseite aus beschossen, am Kopf getroffen und schwer verletzt. Das schießwütige Pärchen soll sich laut Polizeimeldung danach sogar verkrümelt haben, ohne der Schwerverletzten zu helfen. Rettungskräfte brachten die junge Frau schließlich in ein Krankenhaus. An diesen Jahreswechsel wird sie sich wohl ihr Leben lang erinnern. Ein ähnliches Schicksal erlitt eine 16-Jährige in Möhringen, die sich ebenfalls nach einem Kopftreffer durch eine Rakete schwerverletzt im Krankenhaus wiederfand. Nicht bloß aufgrund eines Falls von gezieltem Beschuss eines Kinderzimmers in Berlin durch einen angeblichen Influencer, der bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hat, muss man wohl zu Beginn des Jahres 2025 konstatieren: Das gezielte Beschießen anderer scheint immer mehr „in Mode” zu kommen und lässt sich ganz offenbar durch keinen Gefahrenhinweis und durch keinen Polizeieinsatz verhindern. Raketen abzuschießen in Richtung anderer Menschen – oder auch Tiere – darf aber in keinem Fall als Dummheit oder Kavaliersdelikt abgetan werden. So kann es daher nicht weitergehen! Mitmenschen zu gefährden und dies als Recht auf eigenes Vergnügen als „normal” anzusehen – dafür kann es keine Rechtfertigung geben. Es muss eine Selbstverständlichkeit bleiben, ohne Wenn und Aber, dass man nicht auf andere schießt. Alles andere ist verantwortungslos, unanständig, asozial. Unabhängig von der in jedem Einzelfall notwendigen juristischen Bewertung und Konsequenz muss diese Entwicklung gestoppt werden. Traurig, aber wahr: Wo der Anstand versagt, müssen Regeln her! So sehr man gegen eine immer stärkere Reglementierung sein mag: Wenn unsere Gesellschaft so verroht, dass ernsthafte Gesundheitsgefahr bis hin zur Lebensgefahr einfach so in Kauf genommen und womöglich sogar damit angegeben wird, dann wird man nicht umhin können, individuelles Böllern irgendwann komplett zu verbieten – ebenso den Verkauf sowie die Einfuhr von Raketen und Knallkörpern. Jede Gesellschaft bekommt halt die Regeln, die sie verdient. Auch wenn nur wenige Unanständige es verbockt haben.

Rundgeschaut … Die WILIH-Kolumne


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