Steinenberg: Rechnung mit vielen Unbekannten

Stuttgart-Hedelfingen … In der nicht enden wollenden Debatte über die Steinenbergschule ist derzeit nur eines sicher: Sie ist und bleibt Grundschule. Damit ist das Schulgebäude angeblich ausgelastet, es soll keinen freien Unterrichtsraum geben. In Politik und Verwaltung gibt es auch viel Raum ­– für Ideen und Spekulationen. Eine Lösung ist aber nach wie vor nicht in Sicht.

In der Debatte über die Zukunft des Schulstandortes am Steinenberg kommen ständig neue Vorschläge auf den Tisch. Wer glaubte, dass Stuttgarts Schulbürgermeisterin Isabel Fezer mit ihrer Idee, in Hedelfingen eine Außenstelle des Untertürkheimer Wirtemberg-Gymnasiums einzurichten, das Thema auf die Zielgerade gebracht hätte, sieht sich spätestens seit der Sitzung des Hedelfinger Bezirkbeirats am 17. Juli getäuscht. Die Hedelfinger favorisieren ein neues Gymnasium.

Kritik aus Untertürkheim, Raumbedarf aus Wangen

Gegenwind kommt aber aus dem Wirtemberg-Gymnasium, das für den Fall eine Verkleinerung befürchtet. Und Bürgemeisterin Fezer lehnt ein „Mini-Gymnasium“ grundsätzlich ab. Grund: zu geringe fachliche Qualität. In Untertürkheim sieht man aber auch das Thema „Außenstelle“ kritisch. Martin Bizer, der Leiter des Wirtemberg-Gymnasium, der seit Jahren gegen ein Gymnasium am Steinenberg argumentiert, sieht auch die Untertürkheimer Lindenrealschule in der Pflicht. Die habe ebenfalls Raumprobleme und sei deshalb in die Auslagerungsdisukssion einzubeziehen.

Und dann kommt auch noch die Wangener Wilhelmsschule ins Spiel. Sie muss erweitert werden und soll während der Bauzeit teilweise nach Hedelfingen ausgelagert werden. Allein deshalb ist mit fünf Jahren Verzögerung zu rechnen, wie jetzt in Hedelfingen zu erfahren war. Die Bezirksbeiräte wollen zwar den Wilhelmsschülern ein „Interim“ bieten, aber nicht am Steinenberg, sondern im Bürgerhaus „Alte Schule“ am Hedelfinger Platz. Sie argumentieren mit dessen verkehrsgünstiger Lage an der Stadtbahnendhaltestelle. Bei der Stadt ist man skeptisch, will aber die Nutzungsmöglichkeiten prüfen.

Bezirksbeirat bleibt bei seiner Position

Die Hedelfinger Bezirksbeiräte verabschiedeten am 17. Juli eine Resolution, die sie bereits am 26. Juni formuliert hatten. Darin bitten sie um vorrangige Prüfung einer Gymnasiumsneugründung am Steinenberg und um einen konkreten Umsetzungsvorschlag bis zum Jahresende. Außerdem plädieren sie dafür, die Weiterwentwicklung der Schulstandorte Am Steinenberg (Hedelfingen) und Wilhelmsschule (Wangen) parallel voranzutreiben.

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