Stuttgarter Ecken – Ein Konzept fürs WILIH-Land?

Stuttgart-Hedelfingen/Sillenbuch/Wangen ... Die Stadt stellte am 21. Februar 2024 ihr Konzept für „Stuttgarter Ecken” vor. Ziel ist die Erhöhung der Fußgängersicherheit durch Sperrflächen und Poller an Straßenkreuzungen, die illegales Autoparken an gefährlichen Ecken verhindern. Sechs solcher „Stuttgarter Ecken” sind im Stuttgarter Westen eingerichtet worden. Ist das Konzept auch für die äußeren Stadtbezirke geeignet? WILIH fragte in den Bezirken nach. Inzwischen gibt es Reaktionen.

Drei unterschiedliche Stadtbezirke im WILIH-Land

WILIH hat bei den Bezirksvorstehern und Bezirksbeiräten in Hedelfingen, Sillenbuch und Wangen nachgefragt. Das Interesse an dem Thema zeigt, dass auch in den Stuttgarter Stadtteilen darüber nachzudenken ist.

Dabei ist die Ausgangslage unterschiedlich. Der Stadtbezirk Sillenbuch besitzt nicht bloß die dominierende „Einkaufsmeile” an der Kirchheimer Straße, er beinhaltet auch noch den Stadtteil Heumaden mit einem kleinen Einkaufszentrum in „Heumaden Mitte” und den Stadtteil Riedenberg, zu dem neben einem alten Ortskern auch das große Einkaufszentrum am „Sillenbucher Markt” gehören. Der Stadtbezirk Hedelfingen ist mit dem verkehrsbelasteten Stadtteil Hedelfingen sowie den Wohnstadtteilen Rohracker und Lederberg und dem Stuttgarter Hafen besonders heterogen. Wangen schließlich hat neben einer Geschäftsstraße im Inneren der Ulmer Straße im Ortskern eine Vielzahl von kleinen Gässchen zu verzeichnen.

In Hedelfingen kommt das Thema auf die Tagesordnung

Interessant, wie sich die Bezirke dem Ecken-Thema nähern. Aus Hedelfingen gibt es ein klares Signal, nachdem Bezirksvorsteher Kai Freier in der Sitzung am 27. Februar die WILIH-Frage aufgriff: Der Bezirksbeirat möchte das Thema behandeln. Die Freien Wähler hatten im Vorfeld zwar mit Skepsis reagiert. Man halte es für „eher schwierig, dieses innerstädtische sehr sinnvolle Projekt auf unseren Stadtbezirk zu übertragen”, meinte Bezirksbeirätin Mailin Frey in einem spontanen Kommentar. Mit einem gemeinsamen Antrag möchte der Bezirksbeirat aber möglichst schon für die Mai-Sitzung die „Stuttgarter Ecken” auf die Agenda setzen.

Blick von oben auf eine Stuttgarter Ecke
Blick von oben auf eine Stuttgarter Ecke

Aus Sillenbuch gibt es bereits einen Antrag

Aus Sillenbuch liegen drei Antworten auf die Umfrage von WILIH vor. Bezirksbeirätin Irene Kamm (Die FrAKTION) reagierte sofort und hat inzwischen sogar einen Antrag formuliert, der schon in Kürze behandelt werden soll. Die Bezirksbeirätin „fordert Poller und die Markierung des Parkverbotsbereichs im Bereich der U-Bahn-Haltestelle Sillenbuch – Kreuzung Kirchheimer Straße mit Eduard-Steinle-Straße – und der Einmündung der Silberwaldstraße in letztere”. Grünen-Sprecher Dieter Grötzinger (Bündnis 90/Die Grünen) findet die Idee ebenfalls gut. Er hat auch schon eine Idee: „Auf meinen Wegen durch Sillenbuch fällt mir spontan die Einmündung ‚Im Lauch/Oberwiesenstraße‘ auf. Dort muss ich immer um Autos herumlaufen.” Auch Ulrich Storz (SPD) befürwortet, dass sich der Bezirksbeirat Gedanken zu dem Thema macht. An der Kreuzung Liliencronstraße/Mendelssohnstraße gebe es ja fast schon eine solche Ecke. Und wegen der Aufweitung der Gehwege gegenüber habe diese Stelle sogar das Zeug zu einem „Sillenbucher Eck”, meint er.

Wangens Bezirksvorsteher erkennt Pros und Contras

Aus Wangen antwortete Jakob Bubenheimer auf die WILIH-Frage. Für seinen Stadtbezirk halte er das Konzept für „durchaus denkbar”, schrieb der Bezirksvorsteher. „Es schafft ja keine neuen Regelungen, sondern verstärkt bestehende Regelungen, indem es beispielsqeise illegales Parken verhindert.” Die Idee finde er durchaus reizvoll, so Bubenheimer weiter. Insbesondere für den teilweise engen „inneren Flecken” von Wangen. Allerdings spricht er auch mögliche Umsetzungsprobleme an. Die geringen Personalkapazitäten seien das eine. Und: „Ein politisches Problem besteht sicher darin, dass der Parkdruck erhöht wird. Daher bin ich mir nicht sicher, wie derartige Maßnahmen im Bezirk gesehen werden.” Der Bezirksvorsteher erinnert an die Poller an der Nähterstraße, an der Biberacher Straße und zukünftig am hinteren Kelterplatz. „Insbesondere bei letzterem bin ich gespannt, wie dies angenommen wird.”

Fotos (oben: Leif Piechowski; im Text: Dieter Priewasser): Rechte LHS


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