Volkstrauertag noch zeitgemäß? Friedenswoche in Wangen
Stuttgart-Wangen … Ist der Volkstrauertag noch ein zeitgemäßer Gedenktag? Diese Frage hat sich Beate Dietrich gestellt. Die Wangener Bezirksvorsteherin gibt auch eine Antwort: „Ich meine, mehr denn je.“ Doch die Frage, ob wir ihn noch zeitgemäß begehen, stelle sich ihr bereits seit vielen Jahren, meint Dietrich. Und die Frage, ob der Volkstrauertag in zehn Jahren auch noch Bestand habe, lasse sich sich vermutlich ebenfalls mit Ja beantworten. Allerdings nur dann, so Beate Dietrich weiter, „wenn wir gemeinsam überlegen, mit welchen Antworten beziehungsweise Lösungen wir uns den friedenskritischen Problemen widmen“. Ob mit den Antworten von vor 50 Jahren oder von heute. „Schaffen wir es, dass auch junge und jüngere Menschen erkennen, dass Frieden nicht ohne Gerechtigkeit geht; dass Frieden global gedacht werden muss, aber im Kleinen, in der Nachbarschaft und in der Familie seine Wurzeln hat?“
Den Volkstrauertag neu denken
Als kleiner Anfang ist für dieses Jahr die Wangener Friedenswoche gedacht. Mit ihr soll versucht werden, gemeinsam sinn- und friedensstiftende Inhalte zusammenzutragen und sich in unterschiedlichen Veranstaltungen auf einen Volkstrauertag hin zu bewegen, der mit der Gedenkstunde am Vormittag und dem Friedensgottesdienst am Abend für hoffentlich viele Wangener gute Anstöße für den Alltag geben kann. Am Samstag, 9. November, lädt das Filmteam der evangelischen Kirchengemeinde zu einem Filmnachmittag für Groß und Klein ins Gemeindehaus ein (17 Uhr: Ulmer Straße 347 A). Gezeigt wird die Tragikkomödie „Das Schwein von Gaza“ (FSK ab 12 Jahre). Mit Kinderbetreuung (Kosten fürs erste Kind 5 Euro, ab dem zweiten Kind 3 Euro). Am Dienstag, 12. November, findet in der Begegnungsstätte ein Frühstück mit Meditation statt (9 Uhr: Ulmer Straße 347). Anlässlich des Martinstages stehen Gedanken zum Heiligen Sankt Martin, der vom Soldaten für den Kaiser zum Soldaten für Christus wurde, im Mittelpunkt. Die Wangener Wilhelmsschule beteiligt sich mit einem Schülerprojekt: In der Friedenswoche geht es um die Frage „Was bedeutet Frieden für mich?“
Am Sonntag, 17. November, dem Volkstrauertag, findet ab 11 Uhr eine Gedenkstunde am Gedenkstein auf dem Platz vor der Michaelskirche statt (Im Kirchweinberg, Gew. 1). Gestaltet wird sie vom Bezirksamt, dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr und Wangener Vereinen. Um 18 Uhr beginnt in der Michaelskirche ein Friedensgottesdienst, organisiert vom ökumenischen Arbeitskreis. Unter dem Motto „Selig sind, die Frieden stiften“ geht es um die Frage, wie konkret Religionen wirklich zum Frieden beitragen.
Dank an Organisationsteam
Wangens Bezirksvorsteherin Beate Dietrich dankt allen, die sich an den Vorbereitungen und an der Durchführung beteiligen, und freut sich auf viele friedliche Begegnungen – nicht nur in der Friedenswoche.
Foto oben: Bei und in der Michaelskiche finden die zentralen Gedenkveranstaltungen am Volkstrauertag statt.
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