Wangen weiterhin ein sicheres Pflaster
Stuttgart-Wangen … Die Zahl der Straftaten und Verkehrsunfälle kommt nach einer Corona-Delle allmählich wieder auf das Niveau der Zeit vor der Pandemie zurück. Für Wangener aber kein Grund zur Sorge: Ihr Stadtbezirk gehört nach wie vor zu den sichersten in Stuttgart.
Am 15. Juli war der Bezirksbeiratssitzung ein öffentliches Treffen des örtlichen Sicherheitsbeirats vorgeschaltet, was in Wangen Personalunion bedeutet. Vier Vertreter des für Wangen zuständigen Polizeireviers 5 Ostendstraße waren gekommen, um Bericht zu erstatten über das statistisch jetzt ausgewertete Jahr 2023. Für Hans-Peter Tausch der letzte Auftritt dieser Art. Der Revierführer verabschiedet sich im Oktober in den Ruhestand.
Wenig Straftaten, gute Aufklärungsquote
Lediglich 640 der 55.577 im vergangenen Jahr in Stuttgart verübten Straftaten entfallen auf Wangen. Mit 1,15 % liegt der Neckarvorort sogar in der untersten Kategorie (bis 3 %) der Stadtbezirke im unteren Bereich. Keinen Unterschied zu 2022 gab es bei Diebstählen. Zunahmen waren bei Betrug, Leistungserschleichung, Raub und Körperverletzung zu verzeichnen. Ebenso bei „sonstigen” Straftaten, unter denen Sachbeschädigungen den größten Anteil ausmachen. Mit acht Fällen waren zwar nur wenige Sexualdelikte zu verzeichnen – allerdings fünf mehr als 2022. Einen Fall von Mord oder Totschlag („Straftat gegen das Leben”) gab es in Wangen erneut nicht.
Lediglich drei Wohnungseinbrüche waren im Jahr 2023 zu vermelden. Davon fand einer am Tag statt, bei einem weiteren blieb es beim Versuch. Auch immer im Mittelpunkt des Interesses stehen die Rauschgiftdelikte. Hier war ein Rückgang von 90 Fällen (2022) auf 53 im Jahr 2023 zu verzeichnen. Die Polizei rechnet jetzt mit einem weiteren Rückgang. Grund: die Teillegalisierung des Cannabiskonsums („Cannabisgesetz”).
Die Aufklärungsquote 2023 über alle Arten von Straftaten war mit 65,8 % nach wie vor hoch, wenn auch etwas geringer als im Jahr davor (67,3 %). 367 Tatverdächtige konnte die Polizei im vorigen Jahr ermitteln. 51 Prozent von ihnen waren Nichtdeutsche.
Weniger Verkehrsunfälle, getöteter Gleisläufer
Deutlich zurückgegangen ist im Jahr 2023 die Zahl der Verkehrsunfälle in Wangen (von 462 auf 394). Dabei ging auch die Zahl der Personenschäden zurück (von 31 auf 19). Traurig: Ein Mann kam bei einem Zusammenstoß mit einer Stadtbahn ums Leben. Allerdings handelte es sich um einen sogenannten Gleisläufer. Grund für die Polizei, erneut vor waghalsigen Gleisüberquerungen zu warnen.
Polizeiliche Prävention zielgruppengerecht vor Ort
Vorbeugung ist besser als ermitteln. Diese alte Weisheit findet ihren Niederschlag in der Präventionsarbeit der Polizei. Mit einem eindrucksvollen Vortrag über seine Arbeit stellte sich am 15. Juli Manuel August dem Bezirksbeirat Wangen vor. Der für den Stadtbezirk zuständige Präventionsbeamte berichtete über die aktuelle Palette der Verkehrserziehung, Radfahrausbildung, Schulbus- und Stadtbahntrainings sowie spezielle Informationsveranstaltungen für unterschiedliche Altersstufen. August ist dabei in Kindergärten und Schulen vor Ort aktiv und reagiert auch auf spezielle Probleme und Anfragen.
Bei der Kriminalprävention wird in Schulen sowie in Jugendeinrichtungen angesetzt. Auch Elternabende gehören zum Aufklärungsprogramm. Eingesetzt werden auch freiberufliche Konflikttrainer, deren Kosten die Stadt Stuttgart übernimmt. Manuel August zeigte anhand eindrucksvoller Beispiele auf, wie Präventionsarbeit deeskalierend wirken und Verständnis für die Polizeiarbeit wecken kann. Außerdem empfahl er das umfangreiche Medienangebot der Polizei.
Hier findet sich eine große Auswahl von Informationsmedien zur Vorbegung vor Unfällen und Straftaten.
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