Wer wird der nächste Bundespräsident?
Den Seinen gibt‘s der Herr im Schlaf. Ob das so stimmt, sei dahingestellt. Erst recht, wie man es schafft, zu seinen Seinen zu gehören. Aber auch, wenn einem dies nicht gelingt: Schlafen muss der Mensch! Doch das klappt nicht immer wie gewünscht: hinlegen, einschlafen, durchschlafen bis zum Aufwachen, aufstehen – willkommen, neuer Tag. Betrachtet man die Zahl der sogenannten Schlafhilfen, die in deutschen Supermarkt- und Drogeriemarktregalen zur Selbstbedienung einladen, darf man hinter Ein- und Durchschlafproblemen ein weit verbreitetes Phänomen vermuten. Auch Hausmittelchen wie ein warmes Bad ein bis zwei Stunden vor dem Gang in die Heia oder die Lektüre eines nicht allzu aufwühlenden Stoffs mögen helfen, schneller die Äuglein schließen zu können. Manchmal wacht man dennoch mitten in der Nacht auf. Momentan bieten sich Blitz und Donner gerne als Störenfriede an, und schon ist man plötzlich wieder hellwach. Was hilft dann, um rasch wieder in einen Schlaf der Gerechten zu verfallen? Schäfchenzählen gehört zu den meistgenannten Rezepten. Dabei scheitern allerdings viele, weil sie nicht so recht wissen, wo und wobei sie Schafe zählen sollen. Und leicht verfällt man dann ins Grübeln: warum Schafe und nicht Ziegen, gehen auch Pferde, Schweine, Hasen oder Piepmätze? Viele sollten es auf jeden Fall sein, damit man nicht mit dem Zählen fertig ist, bevor man einschlafen kann. Also wäre vielleicht eine konkrete Aufgabenstellung hilfreicher? Zum Beispiel eine längere Radtour noch einmal in Gedanken nachfahren? Oder lieber eine Frage behandeln, die sich in Wirklichkeit gar nicht stellt? Beispielsweise nach Kandidaten für die nächste Wahl des Bundespräsidenten suchen? Keine Sorge, lieber Frank-Walter Steinmeier, uns ist bewusst, dass Sie erst die Hälfte Ihrer zweiten Amtszeit hinter sich haben. Aber es kann ja nicht schaden, sich beizeiten Gedanken über Ihre Nachfolge zu machen. Wer hätte die nötige Qualifikation? Menschen mit ordentlichen Tischmanieren zu finden, die beim Staatsbankett nicht mit den Fingern essen, dürfte nicht schwierig sein. Aber vielleicht wäre es nicht schlecht, jemanden zu finden, der unserer immer weiter verrohenden und egomanen Gesellschaft häufiger mal die Leviten liest? Und muss es wirklich jemand aus dem aktuellen Politikbetrieb sein? Gesetze unterschreiben und Minister ernennen kann ja auch nicht so schwierig sein. Zumal im Zweifel immer noch die dienstbeflissenen Helfer vom Protokoll bereitstehen, um rechtzeitig zu erklären, was zu tun ist. Also könnte es auch zum Beispiel jemand aus der Wissenschaft, dem Justizwesen oder gar aus dem Showbusiness oder Sport sein? Und wäre nicht endlich mal eine Frau an der Reihe? Können Präsidenten auch mitten im Leben stehen und so nicht bloß die Sorgen der Rentner verstehen? Fragen über Fragen. Einfach mal ausprobieren, wenn das nächste Gewitter den Nachtschlaf raubt! Nicht unwahrscheinlich ist, dass man morgens erholt aufwacht und feststellt: Wir müssen weitersuchen! Zweieinhalb Jahre haben wir ja noch. Also jetzt noch kein Grund, zu sagen: Gute Nacht, Deutschland!
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