Wie beim Abschlussball

Dass es nicht ganz einfach wird, die Führung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands neu zu formieren, wurde bereits am Tag des Rücktritts der Kurzzeitvorsitzenden Andrea Nahles deutlich. Seitdem wird die SPD von drei führenden Genossen nicht nur durchs politische Tagesgeschäft navigiert, sondern auch auf einen Parteitag hingeführt, der zu einem neuen Chef, einer neuen Chefin oder beidem führen soll. Eine nie dagewesene Vielzahl von Bewerbern kann so oder so interpretiert werden. Jedenfalls haben die Parteitagsdelegierten eine reiche Auswahl zu erwarten. Dabei haben sich im Laufe der bis dann insgesamt ein halbes Jahr dauernden Suche immer mehr Tandems gebildet. Vielleicht ist es ja so anspruchsvoll, die SPD zu führen, dass dies einem Einzelnen nicht mehr zuzutrauen ist. Dennoch gibt es ein paar Genossen, die sich selbst dies sehr wohl zutrauen. Die meisten aber haben sich beizeiten auf Partnersuche begeben. Das führte manchmal wohl recht rasch zum gewünschten Ergebnis. In einigen Fällen erinnerte die Suche aber ein wenig an die Partnerwahl für den näher rückenden Abschlussball. Der Olaf, der im übertragenen Sinne lange Zeit als Tanzmuffel erschien, meldete sich dann überraschend doch noch an. Und fand mit der Klara in einem überschaubaren Zeitraum eine ihm zusagende Partnerin, die offenbar geneigt ist, sich mit ihm aufs Parkett zu wagen. Beim Tanzen wäre nun noch zu klären, wer führt…

Rundgeschaut … Die Seite 3 Kolumne aus dem WILIH … 28.8.2019