Amstetter Straße – Kontrollen führen zu nichts
Stuttgart-Hedelfingen, [post_published] … Alle Jahre wieder berichtet der städtische Vollzugsdienst über regelmäßige Kontrollen an der Amstetter Straße. Seit Jahr und Tag wird das Durchfahrtsverbot von zahlreichen Autofahrern ignoriert. Deshalb gehört die Amstetter Straße zu den meistkontrollierten Straßen in Stuttgart. Doch was bringt das eigentlich?
Udo Steinicke, Leiter Einsatz des Städtischen Vollzugsdienstes, berichtete in der öffentlichen Sitzung des Bezirksbeirats Hedelfingen am 27. September über bereits 23 Kontrollen in der Zeit von Januar bis Juli dieses Jahres. 187 Fahrer wurden auf dem verbotenen Schleichweg erwischt. Aus Personalgründen wurde allerdings der Großteil (121) nur mündlich verwarnt, bekam also gar kein kostenpflichtiges „Knöllchen”.
Steinicke machte deutlich, dass die Personalnot bei der Stadt auch beim Vollzugsdienst zu spüren sei. Außerdem habe der Vollzugsdienst eine Fülle von Aufgaben zu bewältigen. Deshalb sei es derzeit nicht möglich, für alle „Falschfahrer” eine Ordnungswidrigkeitenanzeige zu schreiben oder eine Barverwarnung umzusetzen. Eine große Anzahl Autofahrer würde zudem angesichts der Polizeikontrolle wenden, die Dunkelziffer der Verkehrsverstöße sei in Wahrheit also deutlich höher. Man setze mit den mündlichen Verwarnungen allerdings auf einen Abschreckungseffekt und weise die Autofahrer darauf hin, dass bei nochmaligem Verstoß ein erhöhtes Bußgeld fällig werde. Nummern oder Namen der Verwarnten würden allerdings nicht notiert.
Udo Steinicke versicherte, dass man auch weiterhin im Rahmen der Möglichkeiten kontrollieren werde. Den Hedelfinger Bezirksbeirat stellten die Ergebnisse allerdings nicht zufrieden. Zum einen wünschte sich CDU-Sprecher Mario Graunke, dass – wie in den Vorjahren – die Ertappten auch wirklich zur Kasse gebeten werden. Zum anderen verwies Grünen-Sprecher Jürgen Klee auf einen bereits vorliegenden Antrag für eine bauliche Lösung.
Die unendliche Geschichte erfolgloser Kontrollen zeigt deutlich, dass der illegale Schleichverkehr nur mit Kontrollen nicht zu unterbinden ist. Bezirksvorsteher Kai Freier sagte daher zu, dass sich der Bezirksbeirat in Kürze damit befassen wird, wie das Problem wirksam zu lösen ist.
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Die ganzen Kontrollen sind eigentlich nichts anderes als ein Schildbürgerstreich. Was nützt eine Verwarnung wenn die Personennamen nicht registriert werden? Einfach nichts. Das ist nur lachhaft. Auch ist der Hinweis auf Personalmangel nur eine faule Ausrede. Wenn schon der Fahrer angehalten und „belehrt“ wird, kann ich auch gleich einen Strafzettel ausfüllen. Hier brauche ich keine Belehrungen. Sondern etwas was der auch Täter spürt. Und gespürt wird es nur, wenn es an den Geldbeutel geht.
Guten Tag, ich frage mich, warum es an dieser Stelle ein Durchfahrtsverbot gibt, und nicht an sehr vielen anderen (ggf.) berechtigteren Passagen in HeuRiedBuch.
Seit Jahrzehnten fährt man zB ungehindert durch Rohracker zum Frauenkopf nach X. Das dortige Verkehrsaufkommen dürfte 10x dem der Amstetter Strasse entsprechen..
Am Bergwald in Hedelfingen, etc.
M.E. sollte die Durchfahrt für alle Rohracker-Hedelfinger möglich sein, sei es zur Einöd, sei es zum Neckarcenter, optional in zeitlichen Korridoren, zB 10-15 h
Grüsse, Michael Berggoetz
Es ist nicht nur die Amstetter Straße, es ist im gesamten Stadtgebiet das gleiche. Leider nützen all die Verordnungen nichts, wenn nicht kontrolliert werden kann (weiteres Beispiel: LKW-Verkehr Hedelfinger Filderauffahrt).
Wieso werden bei einem solch offensichtlichen Verstoß nur mündliche Verwarnungen ausgesprochen? Warum werden bei geringfügigen Parkverstößen dann Bußgeldbescheide ausgestellt, eine mündliche Verwarnung würde bei geringen Parkzeitverstößen, wenn der Fahrer den Vollzugsbeamten noch antrifft, auch genügen, aber das wird beharrlich abgelehnt. Wo bleibt da die Gleichheit vor dem Staat?
Im Falle der Amstetter Straße hat die Landeshauptstadt mit dem Neubau der Behelfsbrücke an der Schleuse sinnlos Steuergelder verschwendet, eine Aus- bzw. Einfahrt von der B10 bei der Deponie hätte das Problem, sicherlich nicht gänzlich, aber zumindest teilweise gelöst, zumal sich das Einkaufszentrum (Neckar Center in Esslingen-Weil, d. Red.), wie zu hören war, aus eigenem Interesse an den Kosten beteiligt hätte. Auch wäre der Ortsteil Weil entlastet worden.
Aber wie immer: Die ortskundigen Bezirksbeiräte verstehen ja nicht das große Ganze. Würde die Verwaltung die Bezirksbeiräte bei den städtischen Vorhaben ernst nehmen und deren Sachkunde vor Ort mit in die Planungen einbeziehen, könnten manche Schildbürgerstreiche vermieden werden.