Astbruch – Wie gefährlich ist es im Eichenhain?

Stuttgart-Riedenberg … Im Eichenhain ist ein großer Ast von einer Eiche direkt auf einen Spazierweg gestürzt. Ausgerechnet in dem Naturschutzgebiet, in dem seit Monaten große Wiesenbereiche wegen Astbruchgefahr eingezäunt sind. Nicht aber dort, wo jetzt der Ast runterkam. Erinnerungen an einen tragischen Todesfall auf einem Spielplatz in Heidelberg werden wach: Dort wurde ein Mann von einem herabstürzenden Ast erschlagen. Doch die Stadt Stuttgart sieht für den Eichenhain keinen konkreten Handlungsbedarf.

Ast fiel auf einen Hauptweg

Abgebrochener Ast liegt auf einem Hauptweg im Eichenhain
Der abgebrochene Ast ist auf einem Hauptweg gelandet

Am 1. Juli wurde im Nachbarschaftsnetzwerk nebenan.de über einen abgebrochenen Ast im Eichenhain berichtet. Am Nachmittag hatte es ein kurzes Gewitter mit Windböen gegeben.

Hinter dem Magazin des Riedenberger Obst- und Gartenbauvereins an der Eichenparkstraße 13 krachte an einer alten Eiche ein mehrarmiger Ast ab. Er landete auf einem gekiesten Hauptweg. Ob das eine direkte Folge der Gewitterböen war, ist nicht bekannt.

Am Mittwoch (2. Juli) sei der Baum von einem Fachmann begutachtet worden, berichtet Pressesprecher Oliver Hillinger im Auftrag des zuständigen Gartenamts der Landeshauptstadt. „Die abgebrochenen Kronenteile werden in die angrenzende Wiesenfläche transportiert und verbleiben dort.”

Starker Wind als Ausnahme?

Besteht auch außerhalb eingezäunter Bereiche eine Gefahr für Fußgänger? Zumal an zahlreichen Eichen, die über die Hauptwege – auf denen sich die Spaziergänger aufhalten sollen – tote Äste hängen. Die Stadt relativiert den jetzigen Astbruch als „eine Ausnahme aufgrund des starken Windes”.

Bei Wetterkontor wurden für den fraglichen Zeitraum beim Stuttgarter Flughafen Spitzenböen mit 6 Beaufort dokumentiert. Nach einer Tabelle des Deutschen Wetterdienstes (DWD) herrscht bei 6 Beaufort „starker Wind” mit einer Geschwindigkeit zwischen 39 und 49 km/h, gemessen in 10 Meter Höhe über freiem Gelände. Laut DWD sind beispielhaft folgende Auswirkungen typisch für diese Windstärke: „Starke Äste schwanken, Regenschirme sind nur schwer zu halten, Stromleitungen pfeifen im Wind”.

Eichenhain-Betretungsverbot „nicht erforderlich”

Sollte jetzt sicherheitshalber ein Betretungsverbot für den Eichenhain erwogen werden? Pauschal für das ganze Naturschutzgebiet sei dies „nicht erforderlich”, teilt die Stadt mit. Im städtischen Gartenamt sieht man auch keinen Grund, jetzt die Bäume entlang der Hauptwege gesondert zu überprüfen. „Die Bäume im Naturschutzgebiet werden jährlich durch zertifizierte Baumkontrolleure auf ihre Verkehrssicherheit untersucht.” Zudem würden die Bäume entlang der Hauptwege einmal jährlich geschnitten – in enger Abstimmung mit dem amtlichen Naturschutz.

Dennoch räumen die städtischen Gartenexperten ein: „Bei sehr starkem Wind kann es durchaus vorkommen, dass auch bei Bäumen ohne Totholz große Äste ausbrechen.” Aber: „Bei stürmischem Wind sollten sich Spaziergänger grundsätzlich von Bäumen fernhalten.”


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