Augen auf beim Einkauf – Vorsicht, Inflationsfalle!
Man glaubt es kaum, wenn man aufs Thermometer schaut: Es wird frostig in Deutschland! Die Supermärkte frieren die Preise ein. Inflationsstopp! Doch Vorsicht: Was leicht als Wohltat für unseren Geldbeutel verstanden werden könnte, ist in vielen Fällen eine Festschreibung bereits kräftig erhöhter Preise. Nur ein Beispiel: Das Päckchen Papierservietten, das vor dem Ukraine-Krieg beim Discounter unseres Vertrauens für 55 Cent zu bekommen war, kostet jetzt in schöner Einigkeit der Konzerne 75 Cent. Das sind mal eben gute 36 Prozent Preiserhöhung. Da kommt die „amtliche” Inflationsrate von 7,9 Prozent nicht mit. Nicht mal die 11,1 Prozent Preiserhöhung (binnen Jahresfrist) bei Nahrungsmitteln oder die 13,6 Prozent bei allen Waren können mit unserem Beispiel mithalten. Und ganz gewiss muss man nicht lange suchen, um noch deutlich höhere Preissteigerungsraten zu entdecken. Es sind vor allem die Produkte, die man nicht regelmäßig (wie z.B. Butter oder Speiseöl) braucht und die deshalb nicht so im Fokus stehen. Und solche, deren Preis sich in Cents ausdrückt und nicht in Euros. Eben Artikel wie Papierservietten. Wir Verbraucher sind also gut beraten, unser Gehirn nicht von schönen Sprüchen einfrieren zu lassen, sondern genau hinzuschauen. Und zu überlegen, was wir in welcher Menge und wann wirklich benötigen. Impulskäufe im Supermarkt können jetzt nämlich erst recht die Euros vom Konto verschwinden lassen. Und auch die gute alte Prozentrechnung hat in Zeiten wie diesen wieder Konjunktur. Wohl dem, der sie beherrscht!
Rundgeschaut … Die wöchentliche WILIH-Kolumne