Stuttgart 21 Zwischenangriff Ulmer Straße: Vortrieb kommt jetzt voran

Stuttgart-Wangen … Am 29. April hat das Eisenbahn-Bundesamt eine Tieferlegung des Obertürkheimer Bahntunnels um vier Meter genehmigt. Notwendig wurde sie wegen starken Grundwasserandrangs bei der Herstellung des Zwischenangriffs an der Ulmer Straße. Nach der Planänderung kommt der Vortrieb in Richtung Hauptbahnhof und Obertürkheim jetzt voran.

Die nun genehmigte Tieferlegung führe weder zu einer Änderung der Linienführung noch zu Auswirkungen auf den Heilquellen- und Mineralwasserschutz, hieß es am 3. Juni bei einem Pressetermin auf der Wangener Baustelle. Vertreter des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm und der Arbeitsgemeinsschaft (ARGE) Atcost21 (Austrian Tunnel Consortium Stuttgart 21 mit Hauptsitz in Salzburg) standen Pressevertretern Rede und Antwort zum Baustatus und gestatteten zum ersten Mal bei einer Tunnelführung Einblicke in das Geschehen unter Tage (Bilder hier in der Fotoschau). Eingeladen hatte dazu die Wangener Bezirksvorsteherin Beate Dietrich in ihrer Funktion als Patin des Beate-Tunnels.

Was wird wie gebaut?

An den Start ging der Wangener Zwischenangriff mit der Tunneltaufe am Tag der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, am 4. Dezember 2013 (WILIH 10.12.2013). Anfang dieses Jahres sollte mit dem Hauptvortrieb der „Zuführung Obertürkheim” begonnen werden. Doch wegen der Planänderung infolge der erkannten Grundwasserproblematik kam es zu einer Verzögerung.

Vom Zwischenangriff Ulmer Straße aus werden in geschlossener Bauweise (unter Tage) zwei kreisrunde Tunnelröhren mit einem Innendurchmesser von 8,1 Metern gebaut, die jeweils ein Bahngleis aufnehmen werden. Der von Wangen aus zu erstellende Abschnitt erstreckt sich vom Südkopf des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs bis Obertürkheim (6,1 km Länge). Am Neckar zweigt zudem eine 2,8 km lange Zuführung zum Abstellbahnhof in Untertürkheim ab. Vier Meter tiefer als ursprünglich geplant wird nun auf etwa 3,5 km Länge zwischen der Unterquerung der Gablenberger Hauptstraße und der Neckarunterquerung in Obertürkheim gebaut.

Wo immer möglich, wird das Material im Bagger-Meißel-Verfahren  ausgebrochen. Doch es sind auch mehrere tausend Sprengungen notwendig, insgesamt auf 5,7 km Länge. Nach dem Ausbrechen von Erde und Gestein wird mit Spritzbeton gesichert, anschließend kann der Ausbruch „geschuttert” (aus dem Tunnel gefördert) werden. Sachverständige begleiten den Tunnelbau mit täglichen Messungen über und unter Tage.

Der Ausbruch wird mit Lastwagen via Gaskessel und B 10 nach Dietingen bei Rottweil abgefahren. Nicht sofort abzufahrendes Material wird in dem mit hohen Holzzäunen abgetrennten Bereich mitten auf der Wangener Baustelle zwischengelagert.

Die Bahn bietet regelmäßig Baustellenführungen am Stuttgarter Hauptbahnhof an.

Mehr dazu lesen Sie im WILIH vom 10.6.2015 – ab 9.6.2015 auf dieser Seite im ePaper Archiv.

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