Bürgerzentrum und Feuerwehr – das wird was Großes
Stuttgart-Sillenbuch … Seit 15 Jahren hofft Sillenbuch bereits auf ein Bürger- und Veranstaltungszentrum mit integriertem Feuerwehrmagazin – so lange liegen die Pläne bereits auf Eis. Endlich kommt das Projekt auf die Schiene. Allerdings mit zahlreichen Änderungen und Erweiterungen. Das wird jetzt etwas richtig Großes. Am 22. November 2023 gab der Sillenbucher Bezirksbeirat grünes Licht für den Vorprojektbeschluss.
Das Vorhaben ist so gewachsen, dass außer dem zunächst vorgesehenen Park and Ride-Parkplatz bei der Stadtbahnhaltestelle Schemppstraße auch der gesamte Parkplatz neben dem Ostfilderfriedhof dafür benötigt wird. Zwei Gewerbebetriebe müssen sogar dafür weichen. Das Investitionsvolumen ist über die Jahre von rund zwölf auf über 71 Millionen Euro angestiegen. Für den 29. November steht die Vorberatung im Verwaltungsausschus und für den 8. Dezember im Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen des Stuttgarter Gemeinderats auf dem Programm. Am 14. Dezember 2023 soll der Beschluss in der Vollversammlung gefasst werden.
Was hat sich alles verändert? Aus einem Gebäude sind inzwischen zwei geworden – eins für das Bürgerzentrum (Bezirksamt, Dienststelle Leben im Alter, Bürgersaal, Stadtteilhaus und Stadtteilbibliothek) – Gesamtkostenschätzung 36,4 Millionen Euro – und ein zweites für ein Feuerwehrhaus – aktuelle Gesamtkostenschätzung 35,1 Millionen Euro. Das Feuerwehrhaus soll – was 2022 bekannt wurde – nicht nur, wie ursprünglich geplant, die Freiwillige Feuerwehr Sillenbuch beherbergen, sondern auch noch eine Wache der Berufsfeuerwehr (Satellitenwache). Und als jüngste Änderung kam jetzt noch ins Spiel, dass die Freiwilligen Feuerwehren von Riedenberg und Sillenbuch fusionieren und ein gemeinsames Magazin belegen wollen. Die Zukunft des Riedenberger Feuerwehrhauses wie auch des jetzigen Bezirksrathauses mit Feuerwehrmagazin in Sillenbuch ist offen.
Baurechtlich begründete unterschiedliche Verfahrensdauern zwingen zu einer Realisierung erst des Bürgerzentrums (Bau ab Anfang 2027, Fertigstellung Ende 2028 bis Anfang 2029), bevor mit dem gemeinsamen Feuerwehrhaus begonnen werden kann (voraussichtlich ab Mitte 2028, Fertigstellung Mitte 2030). Entsprechend werden beide Vorhaben ab jetzt von der Stadt getrennt behandelt.
Die Gemeinderatsvorlage 679/2023 finden Sie als PDF hier, Pläne der Bürgerhaus-Architekten zum Herunterladen hier und Pläne aus der Machbarkeitsstudie für das Feuerwehrhaus hier.
Im Sillenbucher Bezirksbeirat wurden die beiden Bauvorhaben am 15. November 2023 von Vertrerinnen des Liegenschafts- und des Hochbauamts der Stadt Stuttgart vorgestellt. Überraschend war die Mitteilung, dass das Jobcenter – entgegen der Ursprungsplanung – nicht im Bürgerzentrum unterzubringen sei. Die Suche nach Alternative laufe, hieß es. Noch nicht endgültig geklärt ist die Anordnung, Tiefe und Größe der Tiefgaragen, die unter den Gebäuden erstellt werden. Und ob die Architektur des Feuerwehrhauses der jetzigen Skizze entsprechen wird, muss noch ein Wettbewerb zeigen. Gesucht wird noch nach einem geeigneten Standort für das sogenannte Unterwerk, ein Technikgebäude der SSB im oberen Parkplatzbereich; es muss verlegt werden, Gespräche mit der SSB laufen.
Die Diskussion im Bezirksbeirat verlief zurückhaltend. Ernsthafte Kritik gab es nicht, außer an der langen Vorbereitungszeit. Erkennbar wurde die Hoffnung, dass das Feuerwehrgebäude vielleicht doch etwas rascher gebaut werden kann als jetzt verkündet. Die zahlreichen Feuerwehrleute im Auditorium dürften diesen Wunsch geteilt haben. Anmerkungen zum Energiekonzept gab es ebenso wie zur Barrierefreiheit. Doch zur Kostenexplosion gab es lediglich von der CDU einen Vermerk. So richtig wollte wohl niemand an dem Vorhaben mehr rütteln, damit das Langzeitprojekt endlich in Angriff genommen werden kann. Zumal es jetzt nur um den Vorprojektbeschluss ging; Details sind noch auszuarbeiten.
Ein ungelöstes Problem ist noch die Standortsuche für den Fliesen- und Steinmetzbetrieb, die ihre Betriebe an der Kirchheimer Straße 115 und 117 für den Feuerwehrneubau aufgeben müssen. Deren Grundstücke gehören der Stadt, die Mietverträge laufen in absehbarer Zeit aus und werden nicht verlängert. Hierzu deutet die Stadt mögliche Alternativen im Rahmen der Konzeption einer „Lebendigen Gartenstadt Heumaden” an; diesen Titel trägt jetzt das städtebauliche Entwicklungskonzept für Heumaden-Süd, welches vor Ort vor allem im Zusammenhang mit den Schwellenäckern auf der einen und der Bernsteinwiese auf der anderen Seite des Planungsgebiets gesehen wird. Inzwischen hat ein Sondierungsgespräch zwischen Vertretern der Stadt Stuttgart, der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt und örtlichen Gewerbetreibenden stattgefunden. In einem nächsten Schritt sollen wohl die Bedarfe für ein Gewerbeareal konkretisiert werden.
Das obige Modellbild (Quelle: Stadt Stuttgart/Drei Architekten) zeigt den Blick vom Höhenringweg aus über das Feuerwehrgebäude auf das darüberliegende Bürgerzentrum Sillenbuch.
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