Elektroauto – Nichts für schmale Geldbeutel

Ein Elektroauto kostet in diesem Jahr in Deutschland durchschnittlich 56.669 Euro, berichtet die Frankfurter Allgemeine am 11. Dezember 2024 unter Bezugnahme auf eine Untersuchung des Centers of Automotive Management. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor seien in der Anschaffung immer noch günstiger als E-Autos, berichtet der ADAC. In einem Kostenvergleich fordert der Automobilclub: „Damit die Kostenbilanz bei rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen zukünftig besser ausfällt, müssen die Kaufpreise sinken und dürfen nur geringfügig über denen eines vergleichbaren konventionellen Modells liegen.” Zwar dürfte der Anschaffungspreis nur ein Entscheidungskriterium von vielen sein, wenn es um den Kauf oder das Leasing eines neuen Autos geht. Dennoch: 56.669 Euro, der aktuelle Durchschnittspreis, sind kein Pappenstiel. FOCUS online liefert ganz aktuell einen Hinweis, dass für ein neues Elektroauto nicht nur die sprichwörtliche alte Frau lange stricken muss. Das Nachrichtenmagazin schreibt: „Ab rund 82.000 Euro Bruttoeinkommen zahlen Sie in Deutschland den Spitzensteuersatz. Damit gehören Sie in Deutschland zu den obersten zehn Prozent der höchsten Einkommen.” Umkehrschluss: Unter den „unteren” 90 Prozent dürften sehr, sehr viele sein, die für ein neues E-Auto annähernd oder sogar mehr als ein Jahresgehalt ausgeben müssten. Dass mehr kleine und billigere E-Autos gefordert werden, ist daher nur zu verständlich. Ein aufgemotzter Smart mit 428 PS ist damit sicher nicht gemeint, auch wenn er vollelektrisch fährt. „Nichts für schwache Nerven” (Werbeslogan) ist daher nicht bloß die Formel 1-verdächtige Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,9 Sekunden. Auch wenn der Hersteller „Spaß beim Tritt aufs Gaspedal” verspricht. Abgesehen von der unbeantworteten Frage, woher bei Elektroantrieb das Gas kommt, ist dieses Angebot angesichts einer streng limitierten dreistelligen Kleinauflage sowieso nur etwas für Schnellentschlossene. Und die haben das nötige Kleingeld wahrscheinlich schneller griffbereit als der rasende Elektrozwerg benötigt, um auf Tempo 100 zu beschleunigen. Alle mit schmalerem Geldbeutel dürfen sich beim Ausfüllen ihres Wunschzettels Zeit lassen.

Rundgeschaut … Die WILIH-Kolumne


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2 Gedanken zu „Elektroauto – Nichts für schmale Geldbeutel

  • Viele E-Autos haben mittlerweile Ausmaße und Leistung beinahe wie ein 7,5-Tonnen-LKW. Einfach die idealen Fahrzeuge zur komfortablen Beförderung der modernen Kleinfamilie zum Biobauernhofladen, um 10 Eier von glücklichen Hühnern und einen biodynamischen Kopfsalat zu erwerben und sicher nach Hause zu bringen.

  • Es stimmt… der durchschnittliche Anschaffungspreis eines E-Autos ist mit ca. 56 000.- einfach zu hoch, um auch für einen Normalverdiener attraktiv zu sein. Aber nicht nur an dieser Schraube sollte unbedingt gedreht werden. Um die E-Mobilität attraktiver zu gestalten, würde auch ich unserem MP Kretschmann absolut Recht geben, indem man die Kosten fürs Laden an öffentlichen Ladesäulen um ein Vielfaches, mindesten um 40 %, reduzieren sollte. Da zahlt sich das Elektroauto gegenüber eines Verbrenners sehr schnell aus und rechnet sich!

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