Energetisch sanieren – aber wie?
Stuttgart-Sillenbuch, [post_published] … Zur Informationsveranstaltung der SPD Sillenbuch Heumaden Riedenberg zum Thema „Energetisch sanieren, aber wie?” kamen am 6. März zahlreiche Interessenten in das Atrium in Sillenbuch.
Als Referenten konnte die SPD für diesen Abend Professor Walter Trösch gewinnen. Er ist selbstständiger Berater im Bereich Biotechnologie, Umwelttechnik und klimaneutrale Stadtentwicklung und war Jahre stellvertretender Institutsleiter am Fraunhofer Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB), sowie apl. Professor an der Uni Hohenheim.
Nicht zuletzt aufgrund des vorgelegten Gesetzentwurfs zu den neuen Regelungen für den Ersatz von fossilen Heizungen fragen sich viele, wie eine klimaneutrale energetische Sanierung erfolgen kann. Zu Beginn der Veranstaltung wurde auf die gesetzlichen Grundlagen eingegangen: Deutschland hat sich gesetzlich verpflichtet, bis spätestens 2045 klimaneutral zu werden, Stuttgart möchte dieses Ziel sogar schon 2035 erreichen.
Im Mittelpunkt des Vortrags stand dann die Vorstellung von zwei energetischen Sanierungsprojekten, die von Walter Trösch geleitet wurden und zu denen konkrete Erfahrungswerte vorliegen. Im ersten Beispiel, das schon einige Jahre zurückliegt (2017/18), wurde ein freistehendes Haus in Osthanglage mit zwei Wohnungen energetisch saniert. Dazu wurde Photovoltaik auf dem Dach und eine Erdgas-Brennwertheizung im Haus installiert, was den damaligen Sanierungsvorgaben des Landes Baden-Württemberg entsprach. Für die damalige Zeit war dies eine ökonomische Lösung, was sich an den anschließenden Energiekosten ablesen lässt. Vom Klimaschutzgesichtspunkt her kann aber nur von einem halben Erfolg gesprochen werden, da immer noch Erdgas verwendet wird. Erdgas hat zwar eine geringere CO2-Emission als Öl und Kohle, bleibt aber trotzdem eine fossile Energiequelle.
Im zweiten vorgestellten Beispiel wurde die energetische Sanierung eines Mehrfamilienhauses mit vier Wohnungen angegangen. Im ersten Schritt wurde auch hier Photovoltaik (PV) auf dem Dach installiert. Allerdings wird die PV in diesem Fall mit einer Wärmepumpe ergänzt, womit der Eigenverbrauch des über die PV erzeugten Stroms für den Betrieb der Wärmepumpenheizung erhöht werden kann. Die dann noch im Sommer verfügbare Strommenge wird aufgrund der ebenfalls installierten Wallbox zum Laden von E-Autos verwendet. Diese Sanierung lohnt sich nicht nur ökonomisch, sondern trägt auch erheblich zur CO2-Verringerung bei und unterstützt somit die angestrebte Energiewende.
Im Anschluss an den Vortrag wurden Fragen gestellt und es ergab sich eine lebhafte Diskussion, an der sich viele Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung beteiligten. Das Niveau der meisten Fragen ließ erkennen, wie intensiv sich viele der Teilnehmenden schon mit der Thematik energetische Sanierung beschäftigt haben.
Wie geht es nun weiter? Neue Eckdaten soll nun die kommunale Wärmeleitplanung der Stadt Stuttgart bringen, die bis Ende des Jahres fertiggestellt sein soll. Die SPD plant dazu eine Folgeveranstaltung.
Das PDF-Dokument zum Vortrag von Professor Trösch kann auf der Internetseite der SPD Sillenbuch Heumaden Riedenberg heruntergeladen werden (Direkt-Link: hier).
Auf dem Bild zu sehen (von links): Dietrich Widmann, Lilli Vigoureux-Gunter, Prof. Dr. Walter Trösch, Daniel Hoefer, Susanne Brand, Constantin Butzke.
Quelle und Foto: SPD Sillenbuch
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