Gegen Schwitzen hilft Abkühlung – nur wo?

Es ist heiß. Sehr heiß. Erfrischung ist in diesen Tagen daher ein knappes Gut und höchst willkommen. Denn: Gegen Schwitzen hilft Abkühlung – nur wo? Das Stuttgarter Gesundheitsamt liegt mit seinem neuen Service also goldrichtig: eine interaktive Karte, über die man schattige Plätze, Brunnen, Grünanlagen oder Spielplätze finden kann, die einem das Leben in der Hitze leichter machen können (zu lesen: hier). Gut: Die Bürger können aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz „kühle Orte” empfehlen, die zusätzlich aufgenommen werden sollen (Link: hier). Natürlich „nach einer Prüfung”, damit nicht irgendein Blödsinn Eingang in die Karte findet – klar. Weniger gut: Diese Prüfung kann dauern. Grund: Die Daten werden „von Hand gepflegt und überprüft”, wie eine Nachfrage beim Gesundheitsamt ergab. Und weiter: „Wann genau die Karte aktualisiert wird, hängt dann immer von den Kapazitäten und der Anzahl an neu hinzugekommenen Meldungen ab”. Inzwischen ist die seit über einem Monat veröffentlichte Karte aktualisiert worden. Dass sich die Zahl scheinbar kühler Orte in der Landeshauptstadt immer noch in Grenzen hält, liegt auch daran, dass binnen des ersten Monats gerade mal 18 Meldungen aus der Bürgerschaft eingegangen waren. Vier davon ergänzen die Liste „kühler Orte” im WILIH-Land – immerhin. Dennoch ist das Netz stuttgartweit immer noch so dünn, dass man allenfalls dann etwas damit anfangen könnte, wenn man schweißüberströmt und dürstend kurz vor dem Hitzeschock steht. Wem dieser unerfreuliche Zustand bedrohlich naherückt, der dürfte aber wohl eher den Supermarkt seines Vertrauens ins Visier nehmen, um sich von der dortigen Klimaanlage herunterkühlen zu lassen, als die interaktive Stadtkarte zu Rate zu ziehen. Zumal sich aus dem Supermarktregal auch noch gleich ein Erfrischungsgetränk holen lässt. Oder wie wär’s mit ausgedehntem Kramen nach Eis am Stiel kopfüber in der Gefriertruhe? Coolende Locations oder Anregungen dieser Art darf man in der Stadtkarte natürlich nicht erwarten. Ein paar kühle Orte mehr wären aber noch mehr als wünschenswert. Und dies nicht erst zum Winter. Dass nämlich Stadtbezirke wie Möhringen oder Weilimdorf gerade mal einen einzigen Ort zum Abkühlen zu bieten haben, das ist im Sinne des gut gemeinten Services alles andere als cool. Deshalb wäre zu wünschen, dass die Stadt selber tätig wird und erst einmal die schattigen Sitzbänke, Baumgruppen und „Anlägle” sowie Kinderspielplätze lückenlos auflistet, die der schwitzende Mitbürger auf seinem täglichen Weg zum beziehungsweise vom Arzt oder Einkaufen für ein erholsames Päuschen aufsuchen kann, ohne dafür eine Wanderung zum nächstgelegenen Wald oder einen zeitraubenden Umweg in eine möglicherweise zum entscheidenden Zeitpunkt geschlossene Stadtteilbibliothek (falls es überhaupt eine gibt) unternehmen zu müssen. Womöglich noch mit Rollator, Kinderwagen oder vollen Einkaufstüten an beiden Armen. Und wenn für die Pflege einer wirklich informativen Karte das nötige Personal zur Verfügung stünde, dann wäre das erst recht cool.

Rundgeschaut … Die WILIH-Kolumne


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