Gymnasium oder Gemeinschaftsschule am Steinenberg?

Stuttgart-Wangen/Hedelfingen … Im Streit um die Zukunft der Steinenbergschule zeigt sich kein klares Bild. Die städtische Schulverwaltung möchte neben der bestehenden Ganztagesgrundschule ein Gymnasium einrichten. Der Wangener Bezirksbeirat favorisiert weiterhin eine Gemeinschaftsschule. Der Hedelfinger Beirat schwenkte jetzt denkbar knapp auf Gymnasium um.

Die Zukunft des Schulstandorts am Hedelfinger Steinenberg bleibt ungewiss. Klar ist nur, dass es für eine Werkrealschule dort keine Perspektive mehr gibt. Eine bereits im Rahmen der gesamtstädtischen Schulentwicklungsplanung bis zum Jahre 2020 angedachte Errichtung eines Gymnasiums rief in den betroffenen Oberen Neckarvororten geteiltes Echo hervor. Bevor der Stuttgarter Gemeinderat am 29. Oktober eine Grundsatzentscheidung fällt, waren die Bezirksbeiräte der vier Oberen Neckarvororte gefragt. Zunächst hatte sich am 19. Oktober Wangen bei einer Enthaltung einstimmig gegen ein Gymnasium ausgesprochen, Hedelfingen am 20. Oktober mit fünf zu vier Stimmen dafür. In Obertürkheim gab es am 21. Oktober ein Patt (5:5), was als Ablehnung des städtischen Gymnasiumsantrags zu werten ist. Im Untertürkheimer Bezirksbeirat steht das Thema am 27. Oktober auf der Tagesordnung.

Was der Gemeinderat mit dem uneinheitlichen Bild der Stadtbezirke anfängt, wird man sehen. Eine Entscheidungshilfe ist dies sicher nicht. Klar positioniert hat sich der Oberbürgermeister. In seiner Antwort vom 12. Oktober auf einen Antrag der SPD-Ratsfraktion spricht sich Fritz Kuhn klar für ein Gymnasium am Steinenberg aus. Damit sei zwar keine grundsätzliche Ablehnung der Gemeinschaftsschule verbunden, argumentiert der OB. Die Einrichtung einer solchen Schule mit Sekundarstufe II, also Abi­tur-Möglichkeit, sei allerdings „auf Grund der durch das Land vorgegebenen Rahmenbedingungen nicht realistisch”. Es müssten nämlich mindestens 60 Schüler die Klassenstufe 11 erreichen. Würde – optimistisch betrachtet – die Hälfte der Zehntklässler mit der Oberstufe weitermachen, setze dies 120 Schüler (fünf Züge) in Klassenstufe 10 voraus.

Mehr hierzu im WILIH vom 28.10.2015 (Seiten 3 und 4) – ab 27.10.2015 auf dieser Seite im ePaper Archiv.

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