Häusliche Gewalt – Wenn die Liebe zur Hölle wird

Ostfildern-Kemnat, [post_published] … Viele hat es betroffen gemacht: Am 7. August 2021 wurde an der Heumadener Straße in Kemnat eine 34-jährige Frau ermordet. Ihr Ehemann hatte ihr wegen ihrer Scheidungsabsicht zweimal in den Brustkorb geschossen, woran sie kurze Zeit später starb. Aus diesem Anlass lädt die Evangelische Kirchengemeinde Kemnat am Dienstag, 25. Oktober, zu einem Vortrag über häusliche Gewalt ein (19.30 Uhr: TrafikCafé HamburG.Süd, Heumadener Straße 1). Tanja Schneider, Dipl.Soz.Päd, Traumatherapeutin und Mitarbeiterin bei Frauen helfen Frauen Filder e.V., referiert zum Thema „Wenn die Liebe zur Hölle wird: Häusliche Gewalt – Formen, Folgen und was man tun kann, bevor es zu spät ist”.

Die im August 2021 getötete Frau hatte erfolglos versucht, eine neue Wohnung für sich und die Kinder zu finden. Nach tätlichen Übergriffen des Angeklagten auf seine Ehefrau Ende 2020 war ihm bereits ein Platzverweis für die gemeinsame Wohnung erteilt worden, die Polizei hatte ihm gegenüber eine Gefährderansprache gehalten. Die Geschädigte hatte in der Folgezeit erfolglos versucht, eine neue Wohnung für sich und die Kinder zu finden, weshalb das Ehepaar vor der Tat räumlich getrennt in der gemeinsamen Wohnung gelebt hatte.

„Sie wollten sie töten”, sagte der Richter bei der Urteilsverkündung zum Angeklagten. Nach Ansicht des Gerichts wollte der Mann seine Frau dafür bestrafen, dass sie ihn mit den beiden gemeinsamen Kindern verlassen wollte. Kurze Zeit später starb die 34-Jährige noch am Tatort. Der Ehemann alarmierte kurz nach der Tat selbst die Einsatzkräfte und ließ sich festnehmen. Er wurde inzwischen zu lebenslänglicher Haft verurteilt.

Es muss nicht immer mit einem Mord enden, aber viele Frauen und auch manche Männer aller Gesellschaftsschichten kennen das Tabu-Thema „häusliche Gewalt” aus eigener Erfahrung. Tanja Schneider berät betroffene Frauen und wird erklären, welche Formen häuslicher Gewalt es gibt und welche Maßnahmen man ergreifen kann, wenn man etwas mitbekommt oder sich selbst bedroht fühlt.

Quelle: Evangelische Kirchengemeinde Kemnat


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