Haushaltssperre: Wangen wartet weiter

Stuttgart-Wangen … Im Wangener Bezirksbeirat kursiert immer wieder ein Bonmot: „In Wangen dauert alles 30 Jahre!” Damit bringen die Stadtbezirksparlamentarier bei passender Gelegenheit ihren Frust zum Ausdruck, dass – gefühlt – Wangen besonders lange auf Unterstützung seitens der Stadtverwaltung warten muss. 30 Jahre alt ist der Wunsch nach einer Verglasung der zugigen Aussegnungshalle auf dem Wangener Friedhof zwar noch nicht. Aber eine Geduldsprobe ist das Projekt schon. Wegen der coronabedingten Haushaltssperre werden die Wangener weiter warten müssen.

„Da derzeit wegen der Coronapandemie eine 15 Prozent Haushaltssperre besteht, kann das Projekt aktuell nicht weiter voran getrieben werden, bis weitere Vorgaben seitens der Kämmerei erfolgen”, teilte Martin Thronberens jetzt auf Anfrage von WILIH mit. Der Stadtsprecher gibt dazu einen Hinweis, der nicht gerade auf hohe Priorität schließen lässt: „Jährlich gibt es in der Feierhalle circa sechs Feiern.”

110.000 Euro fehlen noch

„Die Verglasung der Aussegnungshalle auf dem Friedhof ist nicht vergessen”, schrieb Beate Dietrich vor nicht einmal einem halben Jahr in ihrem Rückblick auf das Jahr 2019 (WILIH 8.1.2020). Dazu erläuterte die Wangener Bezirksvorsteherin: „Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt hat eine Prioritätenliste erstellt, nach der die Maßnahmen in den Stadtbezirken, nach ihrer Dringlichkeit für den laufenden Betrieb, umgesetzt werden.”

50.000 Euro seien im Haushalt für die Verglasung der Wangener Feierhalle vorgesehen, berichtet Martin Thronberens. Doch das reicht bei Weitem nicht aus. „Nach Untersuchungen der Fachabteilung kostet die Verglasung ca. 160.000 Euro”, lautet die Auskunft der Stadt. „Daher müssten 110.000 Euro aus dem Budget des Friedhofs für Gebäudeunterhaltung zur Verfügung gestellt werden, wenn der Umbau erfolgen soll.” Natürlich soll er das, wird man in Wangen sagen.

Bereits vor fünf Jahren besichtigte der Wangener Bezirksbeirat mit dem damaligen Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle die Aussegnungshalle. Wir berichteten im WILIH vom 22.7.2015: Dort präsentierten die Bezirksbeiräte ihren langgehegten Wunsch nach einer Glasfront mit Schiebetüre an der bislang offenen Unterstehhalle. Bürgermeister Wölfle vermutet hohen Aufwand, doch Peter Pätzold (damals als Noch-nicht-Bürgermeister schon mit dabei, d. Red.) meinte: „Das kann nicht die Welt kosten”.

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