
Klimaveränderung – Was tut die Stadt Ostfildern?
Ostfildern … Am 14. August wurden in der Region um Ostfildern rund 33,9 °C gemessen – die zweithöchste Temperatur seit 1985 in der Messreihe. Doch was bedeutet der langfristige Trend der Klimaveränderung für die Bevölkerung, und was tut die Stadt Ostfildern?
Der Klimaatlas BW der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) gibt Auskunft über die klimatischen Veränderungen in der Vergangenheit und Zukunft. Der Jahresmittelwert der Lufttemperatur ist zwischen 1961 und 2024 um rund 2 °C gestiegen. Seit Mitte der 1990er Jahre ist die durchschnittliche Jahresmitteltemperatur nicht mehr zurückgegangen. Auch die Prognosen geben für die Jahre 2071 bis 2100 eine zusätzliche Erwärmung um weitere 2 °C an.
Gleichzeitig nimmt die Anzahl der heißen Tage, also die Tage, an denen der maximale Wert der Temperatur größer als 30 °C ist, zu. Auch die Tropennächte, an denen die Temperatur nicht unter 20 °C fällt, werden erheblich zunehmen.
Die Folgen für die Umwelt, die Stadt und vor allem die Bevölkerung sind enorm. Die Stadtbäume leiden unter den heißer werdenden Sommern, die Trockenheit – kombiniert mit Starkregen – führt zu Erosion und Belastungen für die Vegetation und Infrastruktur. Auch die fehlenden Schattenplätze in der Stadt – beispielsweise auf Schulhöfen oder an Haltestellen – verschärfen die Belastung.
Klimaschutz und Klimaanpassung
Deswegen braucht man Klimaschutz und Klimaanpassung. Um sich dem Thema zu nähern, muss man die beiden Handlungsbereiche unterscheiden. Der Klimaschutz umfasst Maßnahmen, die dem vom Menschen verursachten Klimawandel entgegenwirken. Sie sollen die globale Erwärmung abmildern. Der Hauptansatz des Klimaschutzes ist die Verringerung des Ausstoßes von klimarelevanten Treibhausgasen. Diese werden unter anderem bei der Energieerzeugung sowie beim Verbrauch der Energie in der industriellen und landwirtschaftlichen Produktion, im Verkehr und in Privathaushalten freigesetzt. Weiter beinhaltet der Klimaschutz die Erhaltung und gezielte Förderung von natürlichen Treibhausgassenken (insbesondere Wälder und Moore).
Die Klimaanpassung hingegen hat zum Ansatz, unvermeidbare, zukünftige und bereits eingetretene Folgen des Klimawandels abzumildern und Schäden abzuwenden. Sie bedingt die Entwicklung und Umsetzung entsprechender Anpassungsmaßnahmen – beispielsweise Hochwasserschutz, Hitzevorsorge und Dürremanagement. Anpassung umfasst außerdem die Nutzung von Chancen, welche sich durch die Klimaänderung ergeben.
Ein Beispiel für Synergien der beiden Bereiche ist die Gebäudedämmung. Sie spart zum einen Energie ein und senkt so den Energieverbrauch (Klimaschutz). Kosten zur Kühlung im Sommer und für Heizkosten im Winter können minimiert werden. Zugleich heizen sich gut gedämmte Gebäude im Sommer weniger stark auf. Eine hochwertige Gebäudedämmung trägt so auch zur Hitzevorsorge und somit zur Klimaanpassung bei.
Ein weiteres Beispiel sind Dachbegrünungen, die Niederschlagswasser rückhalten und so Sturzfluten und Überflutungen vorbeugen – also ebenfalls eine Anpassung an das Klima sind. Gleichzeitig isolieren sie das Dach, wodurch Wärmeenergie gespart werden kann. Kühlmaßnahmen können so aufgrund niedrigerer Innenraumtemperaturen entfallen oder gemindert werden, was wiederum in den Bereich Klimaschutz gehört.
Kommunale Anpassungsmaßnahmen – Starkregen
Nicht nur die Temperaturen steigen, auch Starkregenereignisse sind längst keine Seltenheit mehr. Innerhalb weniger Minuten können große Wassermengen Straßen überfluten, Keller volllaufen lassen und die Infrastruktur belasten – deshalb wird die Stadt aktiv. Im Rahmen der Woche der Klimaanpassung findet am 22. September eine Informationsveranstaltung zum Thema Starkregen statt.
Quelle: Stadt Ostfildern
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