Kunstradsport: WM-Gold für Vordermeier und Marquardt

Stuttgart-Wangen … Helen Vordermeier und Selina Marquardt sind Weltmeisterinnen im Zweier-Kunstradsport der Frauen. Bei der WM in Glasgow im August standen die beiden Sportlerinnen der SportKultur Stuttgart nach 2021 zum zweiten Mal ganz oben auf dem Treppchen. Am 10. September wurden die beiden Goldmedaillengewinnerinnen von ihrem Heimatverein in der Wangener Kelter geehrt.

2021 waren Helen Vordermeier und Selina Marquardt bereits Weltmeisterinnen, 2022 wurden sie knapp geschlagen und mussten sich mit dem Vizetitel zufrieden geben. Für 2023 war das Ziel ganz klar: Der Weltmeistertitel sollte zurückerobert werden.

Souverän konnten sich die beiden für die Weltmeisterschaften qualifizieren. Die Anreise zum Wettkampf war jedoch anders als in den beiden Jahren zuvor: Bereits am Sonntagabend, also sechs Tage vor dem Wettkampf, wurden die Räder mit einem LKW eingesammelt, der sie nach Glasgow transportierte. Die Sportlerinnen selbst flogen mittwochs mit dem Flugzeug hinterher. Dazwischen war kein Training auf dem Rad mehr möglich.

Am Mittwochnachmittag fand dann das erste Training in der Wettkampfhalle statt. Nach kurzer Eingewöhnung kamen die beiden Radsportlerinnen mit den Bedingungen gut klar und starteten am Freitagnachmittag sehr motiviert und zuversichtlich in die Vorrunde. Sie präsentierten ihre Kür in guter Form, gewannen souverän die Vorrunde und zogen ins „Final-4“ ein. 

Eine Kür besteht im Zweier-Kunstradsport aus 25 Elementen, die in fünf Minuten auf der 11  x 14 Meter großen Wettkampffläche zu zeigen sind. Es gibt zwei Teile: einen Teil, bei welchem beide Sportlerinnen auf einem Rad gemeinsam fahren, und einen Teil, bei dem jede Sportlerin auf einem eigenen Rad fährt. Gemeinsam auf einem Rad gibt es spektakuläre Elemente wie Hand- oder Kopfstand. Nach dem Wechsel fährt jede Sportlerin auf einem eigenen Rad. Dabei sind Übungselemente wie Drehungen auf dem Hinterrad synchron zu zeigen. Die Abschlussübung von Helen Vordermeiers und Selina Marquardts Kür ist die einfache Lenkerdrehung: Auf dem Lenker stehend wird synchron mit dem Lenker zweimal eine halbe Drehung gemacht. 

Am Freitagabend fand das „Final-4“ statt. Hier legten die Konkurrentinnen aus Österreich gute 133,10 Punkte vor. Doch Vordermeier und Marquardt blieben konzentriert und vor allem mental stark und zauberten eine wunderschöne Kür aufs Parkett. Belohnt wurden sie mit 136,75 Punkten und der Rückeroberung des WM-Titels. „Das war dieses Mal wirklich richtig, richtig schwer“, meinte Helen Vordermeier hinterher – erschöpft, aber überglücklich.

Gebührend geehrt wurde der Titel der beiden herausragenden Sportlerinnen mit einem feierlichen Empfang am 10. September, welcher von der Radsportabteilung der SportKultur Stuttgart organisiert wurde. Gefeiert wurde im Eberhard-Ludwig-Saal in der Wangener Kelter. Zu Beginn des Empfangs wurden die beiden Sportlerinnen von einem historischen Motorrad mit Beiwagen vorgefahren und von den Gästen begeistert begrüßt. Neben vielen Mitgliedern und Freunden der Radsportabteilung waren auch Harald Müller (Präsident der Stuttgarter Sportförderung e.V.) sowie Klaus Höger (Vizepräsident des Württembergischen Radsportverbands) zu Gast.

Für Helen Vordermeier und Selina Marquardt waren dies die letzten Weltmeisterschaften, nach den beiden Weltcups im Herbst werden die beiden ihre tolle und einzigartige Karriere beenden. „Aber die beiden Weltcups werden wir nochmals richtig genießen. Wir freuen uns schon, wieder im Regenbogentrikot starten zu dürfen“, so die beiden Sportlerinnen.

Foto: Die Weltmeisterinnen Selina Marquardt (links) und Helen Vordermeier beim Empfang in der Wangener Kelter

Quelle (Text: Daniela Klingler; Foto: Anna Lindenmaier): SportKultur Stuttgart


WILIH-Newsletter Themen der Woche

Den wöchentlichen WILIH-Newsletter kostenlos abonnieren und immer informiert sein!

Einfach hier klicken und gleich anmelden, dann bekommen Sie einmal wöchentlich die Themen der Woche frei Haus!

Unsere WILIH-Garantie:
Abbestellung jederzeit möglich!

 


Drucken